Guide Michelin Deutschland 2015

Den 7. November haben sich manche Gourmets rot im Kalender angestrichen, denn zu diesem Datum erschien der neue Guide Michelin 2015. Und auch dieses Jahr sind es wieder mehr Sterne als je zuvor, die in Deutschland leuchten. Gut, bei den drei Sternen hat man erst mal eine Auszeit genommen und kein neues deutsches Lokal in die Spitzengruppe der internationalen Gastronomie aufgenommen. Doch bei den ein und zwei Sternen durften sich wieder zahlreiche Gastronomen darüber freuen, dass ihre Kochkünste jetzt einem breiteren Publikum bekannt gemacht wurden. Die umfangreich aktualisierte Auflage bietet ein Spektrum von empfohlenen Häuser von der einfachen und gut geführten Familienpension bis hin zum traditionsreichen Grandhotel sowie vom Landgasthof bis zum Feinschmeckerlokal. Das macht den Guide zum idealen Reisebegleiter für Geschäfts- und Ferienreisende.

Für die Auswahl ist ein Team aus hauptberuflichen, fest angestellten Inspektoren verantwortlich, allesamt ausgewiesene Fachleute aus der Branche, die in den vergangenen zwölf Monaten anonym in Deutschland unterwegs, waren, neue Häuser besuchten und vorhandene Adressen zu überprüfen.

Drei Top-Köche erhielten diesmal den zweiten Stern und 31 Restaurants kamen erstmals zu der Auszeichnung eines Sterns. Als "kulinarischer Hotspot" lobte Michelin-Direktor Michael Ellis die Kochkunst in der Deutschland. Mit 282 Sternerestaurants ist die Zahl in den vergangenen fünf Jahren um ein Viertel gestiegen. Bei den elf Drei-Sterne-Restaurants führt die seit 23 Jahren ununterbrochen damit ausgezeichnete Schwarzwaldstube in Baiersbronn den Reigen an. Für ein Acht-Gänge-Menü werden dort 205 Euro verlangt - ohne Getränke und Trinkgeld. Zwei weitere Zwei-Sterne-Restaurants hätten beinahe den Aufstieg geschafft und hoffen nun aufs nächste Jahr.

Drei Köche wurden mit dem zweiten Stern ausgezeichnet: Paul Stradner in "Brenners Park-Restaurant" in Baden-Baden, Bobby Bräuer vom "EssZimmer" der Münchner BMW-Welt und Peter Hagen vom "ammolite - The Lighthouse Restaurant" im Europa-Park Rust. Sterne-Hauptstadt bleibt Berlin mit zehn Ein-Sterne- und fünf Zwei-Sterne-Restaurants, dann folgt München. Unter den Losern, die ihren Stern verloren waren das "Anders auf dem Turmberg" in Karlsruhe, das "Hohenhaus" im nordhessischen Herleshausen, die "niXe" in Binz auf Rügen und das "Graf Leopold" in Rheinland-Pfalz verloren ihren Stern.
An Aufsteigern aus der Region freuen wir uns über das „Jean“ in Eltville und das „Sra Bua by Juan Amador“ im Kempinski Gravenbruch.

(c) Magazin Frankfurt, 2024