Macdonald, Gänsehaut

Alex Kincaids junge, hübsche Frau Dolly verschwindet in der Hochzeitsnacht. Ist sie vor ihm geflohen oder vor dem älteren Chuck Begley, der als Letzter mit ihr gesprochen hat? Lew Archer folgt ihrer Spur – und schon ist er in zwei Morde verstrickt, von denen der eine zwanzig Jahre her ist, der andere hingegen so frisch, dass das Blut noch nicht getrocknet ist. Der vor knapp 100 Jahren im kalifornischen Los Gatos geborene Ross Macdonald zählt zu den besten amerikanischen Kriminalautoren des 20. Jahrhunderts. Dabei verdankt er seine Karriere eher einem Zufall:

Seine Frau Margaret war Schriftstellerin – und verdiente mit Schreiben bald mehr als er mit seiner Dozentur. So wurde aus dem Dozenten Kenneth Millar in Michigan der Schriftsteller Ross Macdonald in Kalifornien. Seine Bücher sind Bestseller und wurden erfolgreich verfilmt, so zum Beispiel ›Unter Wasser stirbt man nicht‹ (1975) mit Paul Newman und Joanne Woodward. Ross Macdonald starb 1983 in Santa Barbara. Jetzt ist der unvergessliche Lew-Archer-Detektivroman aus dem Jahre 1964 in einer mit süffigen Dialogen gesetzten Neuübersetzung wieder bei Diogenes mit einem einfühlsamen Nachwort von Donna Leon erschienen.

(c) Magazin Frankfurt, 2024