Marc Chagall, Die Glasfenster

Viele Frankfurter Kunstfreunde kennen Marc Chagalls neun biblischen Farbfenster der Pfarrkirche St. Stephan in Mainz, die der hochbetagte 90-jährige Künstler im Jahr 1978 begann und für die er bis zu seinem Tod 1985 neun Kirchenfenster fertiggestellt hatte. Der Auftrag kam durch die Vermittlung des dortigen Pfarrers Klaus Mayer zustande. Die Kirchenfenster in Mainz, wo es bereits im Mittelalter heftige Judenverfolgungen gab, sollen ein dauerhaftes Zeichen für jüdisch-christliche Verbundenheit und Völkerverständigung darstellen. Doch der Künstler hat darüber hinaus schon zuvor auch für Kirchen und Synagogen in Metz, Reims, Jerusalem, Nizza oder Zürich Glasfenster entworfen und produziert, die allesamt weltberühmt wurden, denn in der Farbenglut seiner Glasfenster vereinigen sich mystische Sehnsucht, träumerische Entwicklung, tiefe Frömmigkeit und die Lichtfülle des Südens.

Nachdem sich Marc Chagall Mitte der fünfziger Jahre der Kunst der Glasmalerei zugewandt hatte, belebte er zusammen mit Charles Marq diese alte Technik und entwickelte sie weiter wie kaum ein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts. Das aktualisierte Standardwerk zu Chagalls Farbfenstern widmet sich ganz seiner kreativen und ausdrucksstarken Glasmalerei weltweit. Zahlreiche großformatige Abbildungen und die ausführliche Darstellung der modernen handwerklich- technischen Umsetzung verdeutlichen das innovative Vorgehen Chagalls und führen zu einem besseren Verständnis seines Gesamtwerkes.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024