Kleine Ziege, sturer Bock

König, Die Büronomadin

Jakob (Wotan Wilke Möhring) ist ein Lebenskünstler, der sich sein Geld als Elvis-Imitator in Altersheimen verdient. Frei und ungebunden lebt er in den Tag hinein, bis sich eines Tages seine Exfreundin Julia (Julia Koschitz) nach zwölf Jahren bei ihm meldet und ihm mitteilt, dass er Vater ist. Die inzwischen bei der Oper als Sängerin erfolgreiche Julia teilt ihm mit, dass die gemeinsame Tochter Mai (Sofia Bolotina) bereits auf dem Weg zu ihm sei, um ihn kennenzulernen – und das gerade, als er einen Job als Fahrer bei einem internationalen Transportunternehmen angenommen hat. Es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als mit der neu gewonnenen Tochter im Schlepptau, einem Ziegenbock als Fracht und einem klapprigen Transporter nach Norwegen aufzubrechen. Auf dem Weg ins Land der Fjorde muss sich Jakob dann mit den Herausforderungen der Vaterschaft und der Sturheit seiner beiden Begleiter herumschlagen.

Für Regisseur Johannes Fabrick ist dies der erste Kinofilm seit 1998 nach einer langen Reihe von Fernsehproduktionen wie „Der letzte schöne Tag“. Eine Mischung aus Roadmovie und Familienkomödie, die primär vom guten Zusammenspiel von Wotan Wilke Möhring (Das Leben ist nichts für Feiglinge) mit der jungen Sofia Bolotina in ihrer ersten Rolle lebt. Überzeugend gibt er der Loser, für den ihn seine Eltern und ehemaligen Geliebten halten, der nur mit Glück einen Job vom Arbeitsamt vermittelt bekommt. Die Situation könnte nicht absurder sein. Er solle einen Schafsbock von Hamburg nach Norwegen bringen. Eine fünftägige Reise durch drei Länder beginnt, dabei wollte Mai eigentlich nur ihre Mutter dazu bringen, den neuen Stiefvater und dessen Kinder endlich aus der Wohnung zu schmeißen. Am 24. März 2016 kommt der gelungene Streifen als DVD und Blu-ray in die Regale.

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