Kommissar Beck Staffel 5.1

Der Stockholmer "Kommissar Beck" gehört zwischenzeitlich zu den Klassikern des etablierten Genres der skandinavischen Krimis. Seine spezifische Qualität besteht darin, realistische und milieugenaue Fälle so zu schildern, dass der Zuschauer eine starke Identifizierung mit den Ermittlern verspürt, aber auch gleichermaßen Opfer und Täter nachvollziehen kann. Die besondere Herausforderung für die neue Staffel lag darin, diesen Erwartungen gerecht zu werden und das Format trotzdem für neue Erzählvarianten offenzuhalten. Weiterhin auf der Grundlage der Figuren der Romanautoren Maj Sjöwall und Per Wahlöö präsentieren der 63-jährige Peter Haber, Sohn einer Schwedin und eines Deutschen, in der Titelrolle und sein kompromissloser Kollege Mikael Persbrandt als Gunvald Larsson hier vier eigenständige und wirklichkeitsnah erzählte Filmstoffe. Im ersten Fall wird die 18-jährige Denise erwürgt in einem noblen Stockholmer Hotelzimmer gefunden. Die Kreditkarte, mit der das Zimmer 302 bezahlt wurde, gehört dem wohlhabenden Geschäftsmann Peter Ahre. Das lenkt den Verdacht auf seinen Sohn Emil: Er kannte Denise, passt auf die Beschreibung des Nachtportiers und hat öfters die Kreditkarte des Vaters „ausgeliehen“. Ein DNA-Test überrascht alle. Emil ist nicht der leibliche Sohn von Peter Ahre. Dafür stimmt die DNA mit der bei Denise gefundenen überein. Beim Verhör gibt Emil zu, mit Denise Verkehr gehabt zu haben, behauptet aber, als er das Zimmer verlassen hätte, sei Denise noch am Leben gewesen. Im zweiten Fall wird der Gangster Zlatko inmitten einer vermeintlichen Familienidylle in seinem Haus erschossen. Seine Frau und ihr Vater werden befragt, aber beide stehen unter Schock. Kurze Zeit später wird eine Frau auf einem Parkplatz vorsätzlich überfahren. Ihr Freund stand in Verbindung zu Zlatko.

Er schweigt jedoch beharrlich. Allerdings finden sich in seinem Haus deutliche Hinweise darauf, dass er der Todesschütze gewesen sein könnte. Martin Beck und sein Team kommen auf die Spur von Göran Humlin, dessen Auto in der Tatnacht mit einem ominösen Unfallschaden in der Werkstatt war. Im dritten Fall werden außerhalb Stockholms zwei Opfer einer islamistischen Terrororganisation gefunden. Ein weiterer Mann, Ibrahim, wird ermordet. Seine Spuren führen zu einer Terrorzelle. Ermittlungen in Ibrahims Firma ergeben, dass diese mit Geldwäsche zu tun hat, ebenso finden sie Chemikalien zum Bombenbau und ein Banktransfer nach Jordanien. Die Fingerabdrücke am Tatort gehören zum Tschetschenen Jamil, einem in Russland gesuchten Terroristen. Als Beck und seine Kollegen merken, dass sie mit dem Terrorverdacht auf einer falschen Spur liegen, schweben Jamil und seine schwangere Frau bereits in Lebensgefahr. Der vierte und letzte Fall der ersten Staffelhälfte, die bereits 2015 im ZDF ausgestrahlt wurde, klagt der Sohn einer verstorbenen Krebspatientin den Onkologen Fors an, seine Mutter auf dem Gewissen zu haben. Kurze Zeit später wird Fors tot aufgefunden: Er ist vom Krankhausdach gestürzt. Der vermeintliche Suizid entpuppt sich bald als Mord. Der Sohn der verstorbenen Patientin wird verhaftet, jedoch beweisen Bilder der Überwachungskamera, dass er zum Tatzeitpunkt nicht im Krankenhaus war. Eine neue Spur ergibt sich, als Beck eine Affäre von Fors aufdeckt. Seine Frau Eva hat ein Alibi, doch auch die Geliebte könnte die Täterin sein, immerhin hatten die beiden für die besagte Nacht eine Verabredung. Die zweite Hälfte der Staffel erscheint im November 2016, kurz nachdem deren Folgen im ZDF ausgestrahlt wurden.

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