La Bête - Die Bestie

Um den finanziellen Ruin seiner Familie abzuwenden, der nach jahrelanger Misswirtschaft droht, sieht Marquis Pierre de l’Esperance (Guy Trejean) nur noch einen Ausweg: sein Sohn Mathurin (Pierre Benedetti) soll Lucy Broadhurst Lisbeth Hummel), die amerikanische Millionenerbin eines großen Familienunternehmens, unbedingt so schnell wie möglich heiraten. Die Weichen dafür sind schon lange gestellt, denn die beiden Väter waren gute Freunde und die Hochzeit der Kinder wurde schon längst beschlossen. Doch der Onkel des Marquis (Marcel Dallio) zeigt sich von der geplanten Hochzeit wenig begeistert, da ein alter Familienfluch besagt, dass eine Heirat Mathurins Tod bedeutet. Als Lucy und ihre Tante auf dem Schloss eintreffen, sind die Vorbereitungen für die Hochzeit bereits in vollem Gange. Bei einem Streifzug durch das Anwesen ist Lucy fasziniert vom Gemälde Romildas (Sirpa Lane), einer Urahnin der Familie. In einem alten Buch findet sie dann die Zeichnung einer schrecklichen Bestie, mit der Notiz am Rand: "Ich bin ihm begegnet, und ich habe mit ihm gekämpft." In der folgenden Nacht träumt sie von dieser Begegnung. Doch was als Albtraum beginnt, verwandelt sich plötzlich in pure Lust – animalisch, exzessiv, grenzenlos… Schweißgebadet erwacht sie. War alles nur ein Traum? Der Film des polnische Erotomanen Walerian Borowczyck (Unmoralische Geschichten) knöpft an klassischen Horror vom Menschen an, die sich in eine Bestie verwandeln. Dabei zeigt er mit Nachdruck was sonst allenfalls angedeutet wird. Provokanter Höhepunkt ist die nächtliche Traumvision, in der die Selbstbefriedigung von Lucy (Lisbeth Hummel) und der sexuelle Exzess von Romilda mit dem Monster in einander montiert sind. Jetzt kommt der Film aus dem Jahr 1975 als DVD und Blu-ray mit limitierter Bonus-DVD auf den Markt.

(c) Magazin Frankfurt, 2024