The Circle

Die junge Mae Holland (Emma Watson) bekommt durch Vermittlung ihrer Freundin Annie (Karen Gillan) einen Job bei dem weltweit dominierenden Internet-Unternehmen „Circle“. Sie ist überglücklich über diese einmalige Gelegenheit. Die Firma hat das Ziel sämtliche Aktivitäten der User zu verknüpfen und in einer Online-Identität zu vereinen. Mit immer neuen technologischen Fortschritten soll so eine Welt der völligen Transparenz geschaffen werden. Mae ist begeistert von den Visionen des charismatischen Firmengründers Eamon Bailey (Tom Hanks) und kann Bedenken, wie die ihres Ex-Freundes Mercer (Ellar Coltrane), nicht verstehen. Das Firmengelände, auf dem die Mitarbeiter rundum versorgt werden, und ihre Arbeit werden nach und nach zu Maes ganzem Lebensmittelpunkt. Nur der mysteriöse Ty (John Boyega) bringt sie zum Stutzen. Er behauptet, auch ein Mitarbeiter zu sein, doch Mae kann ihn im Computer, der zu jeder Zeit anzeigt, wo sich die Mitarbeiter gerade befinden, nicht finden. Trotzdem kennt Ty auf dem Gelände Türen und Gänge, die nirgends verzeichnet sind. Und er versucht, Mae zu warnen...

Vor einigen Jahren war Dave Eggers Social-Media-Geschichte ein Renner in den Buchläden und gefühlt jeder Zweite Fahrgast im großstädtischen ÖPNV hatte das Buch als Lektüre und brachte es an die Spitze der Buchcharts. Trotz der spannenden Idee war es allerdings nuie große Literatur. Um so interessanter ist es zu sehen, wie die Kino-Adaption des Bestsellers funktioniert. James Ponsoldt gaht das Thema ziemlich stark am Mainstream orientiert an und niveeliert damit auch noch die letzten spannenden Passagen und verpasst dem Film ein Hollywood-Ende, das mit der Vorlage nicht mehr viel zu tun hat. Bis zum unbefriedigenden Ende immerhin ein gefälliger Film, dem aber trotz guter Besetzung die Spannung ziemlich abgeht und der in Hinblick auf unsere Zukunft sehr oberflächlich ist.

Die 58-jährige Petra Reski stammt aus dem de im Ruhrgebiet gebore, studierte Romainistik und Sozialwissenschaften in Trier, Münster und Paris, absolvierte die Henri-Nannen-Schule, begann beim Stern und lebt inzwischen seit einem guten Vierteljahrhundert in Venedig. Schon seit 1989 schreibt sie über Italien, darunter für die Neue Züricher Zeitung und die FAZ - und immer wieder über das Phänomen der Mafia und wurde für ihre Reportagen und Bücher mehrfach ausgezeichnet, in Deutschland als "Reporterin des Jahres" und mehrfach für den renommierten Kisch-Preis nominiert. In ihrer italiensichen Wahlheimat erhielt sie für ihr Antimafia-Engagement den Premio Civitas und den Amalfi-Coast Media Award. Ihr Krimi liest sich flüssig und auf hohem Niveau und zeigt die richtige Mischung aus Fiktion mit einem gerüttelt Maß an darin eingestreuten brisanten Fakten.

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(c) Magazin Frankfurt, 2020