Kunst aus dem Holocaust, DHM

In einer gemeinsame Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Museum, die Stiftung für Kunst und Kultur e.V., der Gedenkstätte Yad Vashem initiiert von BILD „Kunst aus dem Holocaust. 100 Werke aus der Gedenkstätte Yad Vashem“ . Die überwiegend grafischen Blätter in der Ausstellung stammen von Häftlingen aus verschiedenen Konzentrationslagern, Arbeitslagern und Ghettos und sind unter unmenschlichen Bedingungen im Geheimen entstanden. Sie zeugen von der Kraft des Geistes im Angesicht von Elend und Tod und dem Widerstreit zwischen der Wirklichkeit des Holocaust und einer imaginativen Gegenwelt. In einem kompromisslosen Akt des Widerstands zeichneten und malten die Künstlerinnen und Künstler unter Lebensgefahr. Einige schilderten deutlich die Grausamkeiten und Erniedrigungen, die sie erdulden mussten, andere widersetzten sich der fortschreitenden Entmenschlichung, indem sie das Individuelle und das innere Seelenleben betonten.

Von den fünfzig präsentierten Künstlerinnen und Künstlern wurden 24 von den Nationalsozialisten ermordet. Neben größtenteils unbekannten Namen sind auch bekannte Künstler wie Felix Nussbaum oder Ludwig Meidner vertreten. Die Werke sind in der Ausstellung nach Themen gegliedert, die vom Porträt über die alltägliche Grausamkeit im Lager bis zur Erschaffung einer idyllischen Gegenrealität reichen. Ergänzt werden sie durch die Biografien der Künstler, die untrennbar mit den Werken verbunden sind.

Schon über 40.000 erschütterte Besucher haben die Ausstelung gesehen. Danach gehen die Werke von jüdischen Häftlingen aus verschiedenen Konzentrationslagern, Arbeitslagern und Ghettos wieder zurück nach Jerusalem. Die Berliner Präsentation bleibt damit - leider - die einzige Station dieser wichtigen Ausstellung. Die Stimmen aus dem Gästebuch zeugen von der ergreifenden Wirkung der Kunstwerke, sowohl auf das Publikum als auch auf die Nachfahren der Künstler: „Es war ein sehr bewegender und emotionaler Moment, die drei Zeichnungen meines Vaters Jan Burka zu sehen.“ (Astra Burka) „Wir sind begeistert hier zu sein und unseren Großvater Louis Asscher zu ehren, der Zeichnungen aus Bergen‐Belsen anfertigte.“ (Die Enkel von Louis Asscher) „Die Welt muss das unbedingt sehen. So wunderbare Werke von denen, die so viel Schmerz und Leid ertragen mussten.“ (Besucherin aus Australien) „Ich bin beeindruckt und tief ergriffen und den Tränen nahe! Soviel Leid zu sehen und doch Hoffnung, dies alles weiter zu geben an die Menschen, die nachkommen. Ich bedanke mich bei den Verstorbenen und den Menschen, die diese Ausstellung ermöglicht haben. Ich verneige mich!“ (Besucherin aus Deutschland. Bislang sahen über 40.000 Gäste aus aller Welt die Ausstellung, dazu zählten neben Angela Merkel, die die Ausstellung sogar zweimal besucht hat, auch der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sowie der kroatische Premierminister Tihomir Orešković. Aufgrund des großen Besucherinteresses ist die Ausstellung freitags, samstags und sonntags bis 20.00 Uhr geöffnet. Die israelische Gedenkstätte Yad Vashem ist der zentrale Ort des Gedenkens an den Holocaust, dessen musealer Präsentation und wissenschaftlicher Dokumentation. Der begleitende Katalog in Deutsch, Englisch und Hebräisch ist im Kölner Wienand Verlag erschienen.

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