Die Unsichtbaren - Wir wollen leben

Die Unsichtbaren - Wir wollen leben

(c) Tobis

"Berlin ist judenfrei" erklärte im Februar 1943 das NS-Regime. Keine Juden mehr in der Reichshauptstadt Berlin? Wunschdenken der Nazis, denn einige von ihnen konnten sich vor den Schergen Adolf Hitlers in den Untergrund flüchten. Dazu gehört auch die junge Hanni Lévy (Alice Dwyer) als eine der Untergetauchten. Hanni hat beide Eltern verloren und versucht am Ku'damm mit blond gefärbten Haaren unerkannt zu bleiben. Cioma Schönhaus (Max Mauff) fälscht Pässe, mit denen er dutzenden Juden das Leben rettet – und schafft es dank des damit verdienten Geldes, ein einigermaßen normales Leben zu führen. Eugen Friede (Aaron Altaras) ist bei einer deutschen Familie untergekommen und bekämpft in der Nacht das nationalsozialistische Regime mit den in einer Widerstandsgruppe hergestellten Flugblättern. Tagsüber tarnt er sich mit der Uniform der Hitlerjugend und Ruth Arndt (Ruby O. Fee) gibt sich als Kriegerwitwe aus und serviert den NS-Offizieren Gourmetessen vom Schwarzmarkt…

Traurige Wahrheit: 72 Jahre nach Kriegsende sterben die letzten Zeitzeugen langsam aus. Claus Räfle, der sich als versierter und preisgekrönter Produzent von Fernsehdokumentationen einen Namen gemacht hat, befragte zusammen mit seiner Co-Autorin Alejandra López schon vor Jahren einige dieser Zeitzeugen und machte dieses Material zur Grundlage seiner kraftvollen Doku-Fiktion , in der er die Gespräche mit nachgestellten Spielszenen kombiniert und exemplarisch den Überlebenskampf von vier Berliner Jüdinnen und Juden schildert, die im Zweiten Weltkrieg auf unterschiedliche Weise versuchen ihr Leben zu retten. Gelungen, denn sein Film ist emotional, authentisch, intelligent inszeniert und behandelt eine Thematik, die noch nicht sehr oft , das noch nicht unzählige Male behandelt wurde: „Die Unsichtbaren - Wir wollen leben“ ist einer der besten deutschen Filme des Jahres, ein echtes Ereignis und immens spannend!

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(c) Magazin Frankfurt, 2020