Nicht fummeln Liebling!

Nicht fummeln Liebling!

Wohl nur die Älteren werden sich an den Schwarz-Weiss-Film noch aus den Kinos erinnern. Mit "Zur Sache, Schätzchen" als Debutfilm war der Regisseurin May Spils mit Werner Enke in der Hauptrolle 1968 eine Sensation gelungen. Als dann der Nachfolger "Nicht fummeln Liebling" in die Kinos kam, wunderte sich niemand mehr, dass auch diese Komödie die Kinojahrescharts anführte. Neben Disneys Produktion "Ein toller Käfer" war der Film mit 3 Millionen Zuschauern der erfolgreichste Kinofilm des Jahres und bereicherte gemeinsam mit seinem Vorgänger den jungen Deutschen Film.

Leicht wie die 68er Generation mit einer Aussage, die nichts gemein hatte mit den biederen Komödien der damaligen Zeit, waren die Filme von Spils und Enke wie maßgeschneidert für das Lebensgefühl der jungen Leute in dieser Zeit des Aufbruchs.

Wörter wie "Dumpfbacke" oder "fummeln", die Werner Enke damals zum ersten Mal benutzte, haben es sogar in den Duden geschafft.

Auch wenn es sich bei dem Film um eine Komödie handelte, kamen die Macher an den politischen Ereignissen dieser Zeit nicht vorbei. So griff die Thematik "Anschlag im Kaufhaus" Ereignisse auf, die sich 1968 in 2 Frankfurter Kaufhäusern ereigneten, als eine Gruppe um Andreas Baader und Gudrun Ensslin Brandanschläge verübte.
Jetzt haben Spils und Enke die Original-Filmrollen zum Überarbeiten aus dem Keller gekramt und legen einen weiteren Teil ihres Wirkens für das Heimkino vor. Und das sehr konsequent: Der Hauptfilm ist sowohl im originalen 4:3 Format wie auch im 16:9 Format abspielbar, und das Bonusmaterial (sowohl historisch als auch aktuell) bietet eine Menge Wissenswertes über die 68er und die beiden Protagonisten.

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(c) Magazin Frankfurt, 2020