Tinnitus - Geräusche, die nur ich höre

Ginkgo-Plantage

(c) Dr. Willmar Schwabe Pharma

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Meine Tinnitus-App

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Haben Sie auch - manchmal oder dauernd Geräusche im Ohr, die nur Sie hören können? Dann sollten Sie besser einmal bei Ihrem Hausarzt vorbeischauen, um die Ursache abzuklären. Die Wahrscheinlichkeit ist nämlich recht hoch, dass Sie an einem Tinnitus leiden, Die Gründe dafür sind so vielfältig wie das Ohrgeräusch selbst. Egal ob nervenzehrendes Pfeifen, Summen oder Sausen - die Behandlung ist eine echte Herausforderung für den Arzt.

Um den Leidensdruck von Patienten mit individuell passenden Maßnahmen zu reduzieren, raten Experten nach der Diagnose zum sogenannten Counseling. Übersetzt ist das nichts anderes als Beratung des Betroffenen, die möglichst ausführlich und aufklärend ausfallen sollte. Da auch hier ein Fachkräftemangel vorliegt und bei den behandelnden Ärzten die Zeit meist knapp bemessen ist, kann dieses Counseling seit Kurzem auch mithilfe einer App erfolgen, die der Arzt als Medizinprodukt verschreiben kann. Doch auch die Natur bietet Hilfe an mit dem Extrakt des aus den Blättern des Ginko-Baums Ginko Biloba, den Gingoiden. Eines davon ist das von der DHU-Tochter Schwabe Pharma hergestellte Tebonin®.

Tinnitus: Ein Quälgeist ohne Grenzen

Tinnitus kann sehr belastend sein, egal ob beim Abendessen mit der Familie, beim Strandspaziergang im Urlaub oder beim Theaterbesuch. Nirgendwo sind Betroffene vor ihren Ohrgeräuschen sicher. Gespräche, Wellenrauschen oder Shakespeare – alles wird gestört von einem begleitenden Pfeifen, Sausen oder Summen im Ohr. Ohrgeräusche sind dabei oft weitaus mehr als nur ein lästiger Begleiter. Viel eher sind sie wahre Quälgeister, die unablässig an den Nerven zerren. Denn wie soll man schon zur Ruhe kommen oder sich konzentrieren, wenn es nie still ist? Hinzu kommt, dass es oft nicht einfach ist, Nicht-Betroffenen das eigene Befinden zu erklären: Schließlich hört man etwas, das andere nicht hören.

Wann sollte man wegen Ohrgeräuschen den Arzt aufsuchen?

Der Psychater und Psychotherapeut Michael Landgrebe ist nach seiner Habilitation an der Lech-Manfall-Klinik Agatharied tätig, die er seit 2021 auch leitet. Die Fachklinik für Psychatrie, Psychotherapie und Psychosomatik dient als Akademisches Lehrkrankenhaus der TU München und hat Tinnitus als einen ihrer Behandlungsschwerounkte gesetzt. Landgrene kennt sich bestens aus mit Tinnitus. "Ein wenige Sekunden andauerndes Ohrgeräusch kennt jeder. Das ist ganz normal und keinesfalls gefährlich oder behandlungsbedürftig. Vergeht es jedoch nicht und bleibt es über Stunden und Tage bestehen, sollte man zu einem HNO-Arzt gehen. Insbesondere wenn das neu aufgetretene Ohrgeräusch von einem akuten Hörverlust begleitet ist, sollte das zeitnah geschehen: Am besten ist es, innerhalb der ersten Tage einen Arzt aufzusuchen, damit mögliche Ursachen im Bereich des Ohres festgestellt und behandelt werden können. Darüber hinaus kann ein Mediziner den Patienten zum Umgang mit dem Ohrgeräusch beraten und gegebenenfalls weiterführende Maßnahmen in die Wege leiten."

Das ist gut so, denn manchen Betroffenen hat das Leiden schon in die Depression und zum Selbstmord getrieben. Das muss nicht sein. Hier sieht Lehmann eine Gefahr: "Chronischer Tinnitus ist sehr häufig von Depression, Angst- und Schlafstörungen begleitet. Manche Studien sagen, dass bis zu 70 Prozent der Patienten mit einem chronischen Tinnitus begleitend eine depressive Symptomatik aufweisen. Depression, Angst oder Schlafstörung bedeutet für den betroffenen Patienten häufig großes Leid, da sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. So führt eine begleitende Depression in vielen Fällen zu einer massiven Verschlechterung des Tinnitus und der Lebensqualität bis hin zur Arbeitsunfähigkeit."

Dem kann die Berliner Professorin Birgit Mazurek, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Tinnitus-Forschung, nur zustimmen. Sie hat das Leiden als Direktorin des Tinnituszentrums der Charité genaustens erforscht. Sie sieht es zum Beispiel als sehr hilfreich an, wenn kognitive Fähigkeiten bei der Behandlung ebenfalls berücksichtigt werden. "Es ist sinnvoll, kognitive Fähigkeiten bei der Behandlung von Tinnitus zu berücksichtigen. Bei Patienten, die unter Hörverlust und Tinnitus leiden, ist es beispielsweise sinnvoll, ein Hörgerät zu verschreiben. Die kognitiven Reserven, die dadurch nicht mehr auf das Zuhören verwendet werden müssen, werden für andere kognitive Leistungen frei. Gleiches kann bei Tinnitus-Patienten mit anderen Begleiterkrankungen durch entsprechende Maßnahmen erzielt werden. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass der Antrieb eine Therapie weiterzuführen durch die verbesserte Kognition steigt".

Millionen Menschen leiden an Ohrgeräuschen

Es ist leider alles andere als eine Seltene Erkrankung. Akustische Fehlwahrnehmungen, wie man sie gerne nennt, kommen häufig vor. Es ist auch kein neues Leiden, denn schon der Reformator Martin Luther und die Komponisten Ludwig van Beethoven und Friedrich Smetana litten unter Ohrgeräuschen. Smetana machte seinen akustischen Quälgeist sogar in seiner Musik hörbar. Im Finale des Streichquartetts Nr. 1 „Aus meinem Leben“ steht ein hoher Ton der ersten Geige für die Ohrgeräusche, denen der Komponist ausgesetzt war. War es bei Smetana ein hohes Fiepen, so sind es bei anderen unterschiedlichste Geräusche, die ohne Einfluss einer äußeren Schallquelle nur sehr persönlich zu hören sin. Millionen Menschen leiden trotz Fortschritten in der Medizin auch heute noch an Tinnitus. Weltweit geht man davon aus, dass rund zehn bis 19 Prozent aller Erwachsenen davon betroffen sind. Allein in Deutschland nehmen etwa zehn Millionen Menschen mindestens einmal im Jahr Ohrgeräusche wahr. Bei über einem Viertel davon ist der Tinnitus sogar chronisch, dauert also schon länger als drei Monate. Doch woher kommen Pfeifen, Summen und Sausen?

Geräusch entsteht im Kopf

Die Ursachen sind vielfältig und bis heute nicht immer eindeutig erklärbar. Meist kann man Tinnitus jedoch auf eine Störung im Ohr oder Hörsystem zurückführen. Ursache sind meist Lärmbelastungen einschließlich Knalltraumata, denn hohe Geräuschbelastung kann dazu führen, dass die Haarsinneszellen im Innenohr nachhaltig beschädigt werden. Beim gesunden Hören sind sie dafür zuständig, Schallwellen in elektrische Reize umzuwandeln, die dann über den Hörnerv ins Hörzentrum des Gehirns weitergeleitet werden. Sind die Haarsinneszellen jedoch beschädigt, können sie auch ohne äußere Schallquelle Signale ans Gehirn senden. Betroffene nehmen dann einen Tinnitus wahr. Eine solche Fehlverarbeitung kann neben Lärmbelastung aber auch andere Ursachen haben. Manche Grunderkrankungen können einen Tinnitus auslösen, wie Durchblutungsstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen oder Veränderungen der Halswirbelsäule.

Die Rolle der Psyche und die kognitive Reserve

Ein weiterer Faktor für Ohrgeräuschen ist Stress. Zwar kann Tinnitus nicht direkt auf eine psychische Belastung zurückgeführt werden, doch Mediziner sehen dennoch oft einen Zusammenhang. Wie es um die Psyche bestellt ist, kann sich auf den Leidensdruck auswirken, den ein Tinnitus erzeugt – und darauf, wie Betroffene mit ihm umgehen. Fakt ist: Ohrgeräusche können so quälend werden, dass sie von Schlafstörungen, Nervosität und Konzentrationsproblemen bis hin zu Angststörungen und Depression führen. Der Tinnitus und das seelische Leiden verstärken sich dabei oft gegenseitig – es droht ein Teufelskreis.

Ohrgeräusche können sich auch auf kognitive Fähigkeiten auswirken. Wie Wissenschaftler herausfanden, geht ein chronischer Tinnitus oft auch mit kognitiven Leistungseinbußen einher. Chronische Ohrgeräusche begleiten oft Hörverlust. Auch wenn sich Betroffene dessen nicht immer bewusst sind, erfordert das Zuhören dann einen höheren kognitiven Aufwand, der für andere kognitiven Leistungen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung steht. Bei Menschen mit Tinnitus und Hörverlust stellt such deswegen oft ein langfristiger kognitiver Leistungsabbau ein.

Medizinische App bringt Tinnitus-Counseling aufs Smartphone

Um den Leidensdruck zu verringern und Betroffenen einen normalen Alltag zu ermöglichen, ist die richtige Wahl der Behandlungsmethode sehr wichtig. Da man dabei Vorerkrankungen und das subjektive Empfinden des Tinnitus berücksichtigen muss, gibt es keine Therapie von der Stange. Jede Therapie, die Erfolg versprechen möchte muss individuell auf jeden Patienten abgestimmt sein. Grundsätzlich gilt deshalb als Empfehlung für alle Betroffene: Counseling. Bei dieser individuellen Aufklärung und Beratung von Tinnitus-Patienten durch einen Mediziner ist Counseling ein wesentlicher Faktor. Da in der Praxis Ärzte oft nicht die Zeit finden, um es in ausreichendem Umfang anzubieten, springt seir kurzer Zeit eine medizinische App ein und füllt diese Lücke.

Entwickelt wurde „Meine Tinnitus App – Das digitale Tinnitus Counseling“ als Gemeinschaftsprojekt der Firma Dr. Willmar Schwabe mit Sonormed, einem Unternehmen, dass auf digitale Medizinprodukte spezialisiert ist. Um eine Therapie zum Erfolg zu führen, erstellt die App für jeden Patienten einen individuellen Plan. Der Fokus liegt auf den Begleiterscheinungen, die den Betroffenen am stärksten belasten. Darüber hinaus liefert die App Informationen und Beratung zum Thema Tinnitus und ermöglicht das Erlernen von Maßnahmen und Techniken, die das Leben mit Ohrgeräuschen erleichtern. Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die App als zertifizierte digitale Gesundheitsanwendung zugelassen und sie kann als digitales Counseling vom Arzt verschrieben werden. Die Kosten übernimmt die GKV. Geeignet ist die App sowohl für Patienten mit chronischem Tinnitus als auch für die Akutversorgung.

Tebonin® hilft bei Ohrgeräuschen

Doch auch Mutter Natur kann helfen. Egal ob chronisch oder akut kann Tebonin® helfen, dass bei Durchblutungsstörungen die Blutversorgung des Innenohrs medikamentös fördert. Ginkgo-Extrakt erhöht dabei die Fließfähigkeit des Bluts. Meist ist dabei der Spezialextrakt EGb 761® hilfreich, der in Tebonin® enthalten ist. Ginkgo ist nicht gleich Ginkgo, wurde allerdings mit über 1.900 wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu Wirkmechanismus, Wirksamkeit und Verträglichkeit besser erforscht, als die meisten anderen Pflanzenextrakte weltweit. In placebokontrollierten Studien wies es gegen Tinnitus eine bessere Wirksamkeit auf als der Placebo und verringerte bei vielen Probanden die Lautstärke der Störgeräusche im Ohr und damit die einhergehende psychische Belastung. Bei chronischem Tinnitus kann es beim „Verlernen“ der quälenden Ohrgeräusche helfen. Auch die ängstlichen und depressiven Symptome und die nachlassende kognitive Leistung verbessert sich durch den Ginkgo-Spezialextrakt.

Auch Lehmann sieht gute Erfolgsmöglichkeiten: "Aufgrund seiner durchblutungsfördernden Wirkung kann es in der Akutphase dazu beitragen, dass das Ohrgeräusch wieder verschwindet. Auch bei chronischem Tinnitus konnte nachgewiesen werden, dass unter einer Behandlung mit EGb 761® die Belastung durch den Tinnitus geringer wird. Als pflanzlicher Extrakt ist es durch gute Verträglichkeit gekennzeichnet, so dass ein Therapieversuch sowohl in der Akutphase als auch im Verlauf gerechtfertigt ist." Besonders bei der frühen Behandlung sieht er gute Chancen, später wird es schwieriger. "Wenn ein Tinnitus schon Jahre bis Jahrzehnte besteht, ist eine medikamentöse Beeinflussung in der Regel wenig erfolgversprechend."

Fazit: Zwar kann Tinnitus nervenzehrend sein – doch den Kopf in den Sand stecken sollte man nicht. Gegen den akustischen Quälgeist kann man etwas tun: Mithilfe von Counseling und mit Ginkgo-Spezialextrakt wie Tebonin®.

(c) Michael Ritter

(c) Magazin Frankfurt, 2024