Colette

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Colette

(c) DCM

Eine spannende Frau. Die 1873 geborene Sidonie-Gabrielle Claudine Colette wuchs als jüngstes von vier Halbgeschwistern und Geschwistern in der Bourgogne auf, wo ihr Vater, ein wegen Kriegsverletzung ausgemusterter Offizier, Steuereinnehmer war. Zwar besuchte sie im Gegensatz zu ihren älteren Geschwistern keine weiterführende Schule, doch ihr literarisch interessierten Vater und die kluge, verständnisvolle Mutter förderten das Mädchen so gut es ging. Als die 16-jährige eine Reise nach Paris unternahm lernte sie dort den 14 Jahre älteren Henry Gauthier-Villars kennen, der sich schon einen Namen als Literat und Salonlöwe gemacht hatte und heiratete ihn vier Jahre später. Ihr Mann erkannte schnell ihr Schreibtalent, lernte sie an und nutzte es aus. Unter seinem Pseudonym „Willy“ schrieb sie ab 1896 eine Serie von zunehmend erfolgreichen Romanen, die in der Ich-Form und mit vielen autobiographischen Elementen die Geschichte einer jungen Frau erzählen: Claudine à l’École, Claudine à Paris, Claudine en Ménage und Claudine s’en va. Als sich Colette 1903 scheiden ließ, da sie ihr Mann immer wieder betrog und auch bei den Claudine-Romanen gegen ihre Interessen verstieß, hatte sich der untreue „Willy“ die Autorenrechte an den Claudines unter den Nagel gerissen und veräußert. Später sollten noch zwei weitere Claudine-Romane folgen. Colette machte sich in den folgenden Jahrzehnten als Varietékünstlerin Schriftstellerin, Journalistin und durch ihren für viele Zeitgenossen skandalösen Lebensstil, wie ihre Beziehungen mit Frauen, einen Namen. Ihren größten Erfolg sollte sie 1942 durch ihren kurzen Feuilleton-Roman Gigi erzielen, der später als Musicalfilm mit Leslie Caron und Maurice Chevalier neun Oscars einfuhr. Der Roman handelt von der vorteilhaften Heirat eines hübschen jungen Mädchens mit einem älteren Mann und versetzte Autorin und Leser aus dem Zweiten Weltkrieg zurück in die bessere Zeit der Belle Époque um 1900. Als Colette 81-jährig in Paris starb, sollte sie die erste Frau sein, die man mit einem Staatsbegräbnis ehrte.

Die Verfilmung ihrer Geschichte als Schriftstellerin, die 1900 ganz Frankreich mit ihrer Literatur schockierte und über 120.000 Zuschauer in die Kinos lockte und die unter der Regie von Wash Westmoreland mit Hauptdarstellerin Keira Knightley am 10. Mai 2019 als DVD und Blu-ray erscheint, beschränkt sich dabei auf die Jahre rund um ihre erste Ehe mit Willy. Colette wird dabei verkörpert von Keira Knightley, ihr Gatte wird von Dominic West gespielt. Der Film verdeutlicht, wie sich Colettes Laben nach der Hochzeit schlagartig ändert, als sie aus dem ländlichen Frankreich ins turbulente Paris zieht und schnell selbst Teil der intellektuellen und kulturellen Elite wird. PR-Mann Willy gelingt es dabei gut, seine junge Frau als Ghostwriterin einzusetzen. Willy, der als Autor des halb-autobiografischen Buchs seiner Frau auftritt, kommt durch sie schnell zu Reichtum und Ruhm, was ihn auch zu diversen Affären verleitet. Willy schafft es neben den weiteren Claudine-Bestseller – alle geschrieben von Colette – eine ganze Markenwelt mit Parfum, Make-up und Seifen aufzubauen. Doch nach und nach beginnt Colette den Kampf darum, die drückenden gesellschaftlichen Zwänge zu überwinden und sich auch als wahre Autorin der erfolgreichen Bücher offenbaren zu können, um ihre Werke für sich zu beanspruchen.

Colette, DCM, DVD/Blu-ray/Digital, ASIN B07LD8RHP7, ab 12,99 Euro

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(c) Magazin Frankfurt, 2020