Der Boxer und der Tod

Der Boxer und der Tod

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Anfang der 1960er Jahre entstanden in der Slowakei einige außergewöhnliche Filme, die nicht nur im eigenen Land, sondern auch international viel beachtet wurden. Einer davon war 1963 Peter Solans Film, der zum erfolgreichsten Film des Jahres wurde und auch einen Carl-Foreman- und einen Darius-Milhaud- Preis für Wiliam Bukovýs Musik auf dem Internationalen Filmfestival in San Francisco gewann. Štefan Kvietik wurde außerdem für seine “tief bewegende und präzise Darstellung ausgezeichnet. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte des polnischen Schriftstellers und Dramaturgen Józef Hen, die trotz eines Verbots der slowakischen Filmbehörde als Drehbuch freigegeben wurde. Erste Überlegungen der polnischen Filmemacherin Wanda Jakubowska, einer früheren Auschwitz-Insassin scheiterten an unterschiedlichen Ansichten über den Umgang mit dem sensiblen Thema, bis Hen zusammen mit dem Drehbuchautor Tibor Vichta und Regisseur Peter Solan acht leicht unterschiedliche Fassungen des Drehbuchs schrieben. Gedreht wurde vor Ort in einem ehemaligen jüdischen Arbeitslager nahe der slowakischen Stadt Nováky. das 1941 errichtet wurde und 1.200 bis 1.800 Häftlinge beherbergte.

Die internationale Besetzung des Films bestand aus dem 28-jährigen Slowaken Štefan Kvietik, den Tschechen Valentina Thielová und Jindřich Narenta, den Deutschen Manfred Krug, Gerhard Rachold und Edwin Marian und dem Polen Józef Kondrat.

Im Film geht es darum dass der ehemalige Preisboxer und jetzige KZ-Kommandant Kraft herausfindet, dass der Häftling Komínek auch schon im Ring gestanden hat. Kraft setzt dessen Exekution aus, um einen kleinen Übungskampf mit ihm zu veranstalten. Unzufrieden mit der körperlicher Verfassung seines Gegners und gelangweilt vom Kampf gegen den Sandsack befiehlt er kurzerhand, Komínek in den nächsten Wochen alle Freiheiten zu gewähren, um sich auf einen echten Boxkampf vorbereiten zu können. Während Komínek seine Zeit damit verbringt, wieder zu Kräften zu kommen und für den aussichtslosen Kampf zu trainieren, sorgt sein privilegierter Status zunehmend für Spannungen unter seinen Mithäftlingen…

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(c) Magazin Frankfurt, 2020