Salieri/Mozart, Prima la Musica Schauspieldirektor

Salieri/Mozart, Prima la Musica/Schauspieldirektor

(c) Belvedere (Naxos)

Der österreichische Kaiser Joseph II. war ein Fan von musikalischen Wettbewerben, denn der aufgeklärte absolutistische Herrscher legte hohen Wert auf die Kulturpolitik. Unter ihm wurde das Burgtheater zum deutschen Nationaltheater erklärt und Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1782 beauftragt, mit der "Entführung aus dem Serail" die Gattung des Singspiels in deutscher Sprache auf künstlerisch ernstzunehmendes Niveau zu heben. Die Zusammenarbeit mit Mozart behielt der Monarch auch in den folgenden Jahren bei, als das Genre des Deutschen Singspiels nicht durchgesetzt hatte und 1786 genehmigte er sogar die Uraufführung der Mozart-Oper Le nozze di Figaro nach dem aufrührerischen Stück Der tolle Tag des Franzosen Beaumarchais, dessen Kritik an den Adelsvorrechten mit der Politik des Der österreichische Kaiser Joseph II. war ein Freund musikalischer Wettbewerbe. Der aufgeklärte Monarch legte hohen Wert auf die Kulturpolitik. Unter ihm wurde das Burgtheater zum deutschen Nationaltheater erklärt und Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1782 beauftragt, mit der "Entführung aus dem Serail" die Gattung des Singspiels in deutscher Sprache auf künstlerisch ernstzunehmendes Niveau zu heben. Die Zusammenarbeit mit Mozart behielt der Monarch auch in den folgenden Jahren bei, obwohl sich das Genre des Deutschen Singspiels nicht durchsetzte. 1786 genehmigte er sogar die Uraufführung der Mozart-Oper „Le nozze di Figaro“ nach dem aufrührerischen Stück „Der tolle Tag“ des Franzosen Beaumarchais, dessen Kritik an den Adelsvorrechten mit der Politik des Kaisers sehr gut zusammenging. Anders als in Paris, wo sein Schwager Ludwig XVI. und seine Schwester Marie Antoinette mit Reformen wenig am Hut hatten und wenig später durch die Französische Revolution liquidiert wurden.

Ebenfalls im Jahr 1786 entschloss sich Joseph II., anlässlich eines Besuches des mit seiner Schwester Marie Christine verheirateten niederländischen Generalgouverneurs, die Gäste mit einem Wettbewerb zwischen italienischer Oper und deutschem Singspiel zu verwöhnen. Zwei Werke, zwei Komponisten. Jeder für den jeweiligen Bereichen herausragend: Für die italienische Oper fiel die Wahl auf Antonio Salieri, den Musikdirektor der Wiener Hofoper, für das Singspiel erneut auf Wolfgang Amadeus Mozart. Die Uraufführung fand bei einer prunkvollen Gala in Schönbrunn statt, für die zwei Bühnen an den Enden der Orangerie errichtet wurden. Gewinner gab es keine und der Kaiser war klug genug, seinen Besuchern nur die Crème de la Crème anzubieten, obwohl Salieris Oper vom Publikum damals bevorzugt wurde.

In unseren Zeiten hat die Reputation des damals hochverehrten Antonio Salieri sehr gelitten, nicht nur durch den Film „Amadeus“ des gerade verstorbenen Regisseurs Milos Forman, der den Konflikt der beiden Künstler oscargekrönt einem Weltpublikum präsentierte. Auch Nikolaus Harnoncourt konterkarierte den aus Legnano stammenden Komponisten, der seinen Kontrahenten lange überleben sollte, als er dessen Wettbewerbsbeitrag „Prima la musica“ 2002 bei den Mozartwochen in Salzburg aufführte. Mozarts Ruf blieb über die Jahrhunderte unangetastet. Beide Stücke in der genannten 2002er Aufführung Harnoncourts mit dem Concentus Musicus Wien ist jetzt als Doppel-CD erschienen.


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