Ebner/Rosenkranz, Pillen vor die Säue
»Dieses Buch ist eine eindrückliche Warnung, dass es so nicht weitergehen kann – weder für die Tiere noch für uns.« sagt die WDR-Journalistin und Moderatorin Tanja Busse über das Buch. Busse muss es wissen, denn sie hat im Laufe der vergangenen Jahre oft und kritisch zum Thema Ökonomie, Ökologie, Umwelt, Nachhaltigkeit, Ernährung, Landwirtschaft, Konsum und Politik recherchiert und geschrieben. |
Um unseren Fleischhunger zu stillen, müssen möglichst viele Tiere auf möglichst wenig Raum möglichst rasch »Schlachtgewicht« erreichen – und das geht nur mit hohem Antibiotikaeinsatz. Es hat etwas gemein mit der bestialischen Effizienz, mit der die Deutschen einst im Dritten Reich ihre Konzentrationslager betrieben, was heute in der modernen Landwirtschaft abläuft. Doch das für die Kontrolle zuständige Ministerium tut nichts für die Tiere, sondern kungelt kumpelhaft mit den Geldgebern aus den Lobbygruppen. Das ist nicht nur den Tieren, den Landwirten und der Umwelt gegenüber unverantwortlich; es beschleunigt auch die Entwicklung resistenter Keime und gefährdet damit die gesamte Humanmedizin: Ohne die bisherige Wunderwaffe in Tropf und Tablette werden Operationen riskant und selbst kleine Infektionen potenziell gefährlich. Wie verwundbar wir und unser Gesundheitssystem sind, hat uns die Corona-Pandemie eindrücklich vor Augen geführt. Damit bakterielle Infektionen nicht zur nächsten globalen Gesundheitskrise werden, müssen wir umsteuern. Rupert Ebner und Eva Rosenkranz zeigen, was jetzt geschehen muss – für mehr Tierwohl, gesunde Menschen und eine intakte Umwelt. Dem Leser stellt sich bei gründlicher Lektüre des Buches die Frage, ob eine CDU-geführte Politik überhaupt noch moralisch vertretbar ist. Befürchtet werden muss allerdings, dass mit einem Wechsel nicht unbedingt ein Umlenken eintritt, sondern - wie alle paar Wochen im Schweinestall - nur die Schweine an den Trögen wechseln, die von den Interessengruppen reich aber ungesund gefüllt werden. |
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(c) Magazin Frankfurt, 2024