Kinnert/Bielefeld, Die neue Einsamkeit

Wir vereinsamen immer mehr – es ist Zeit für neue Ideen und für ein neues Miteinander. Auch die gesellschaftliche Relevanz des Themas Vereinzelung und Einsamkeit nimmt immer stärker zu und wird noch verschärft durch die aktuelle Pandemie, die uns wohl noch länger begleiten wird. In dem neuen Buch finden sich überraschende Ideen für einen neuen gesellschaftlichen Zusammenhalt von einem der klügsten politischen Köpfe.

Die 30-jährige Diana Kinnert ist eine deutsche CDU-Politikerin, die allein schon durch ihren markanten Hut auffällt.Sie studierte Politik-, Sozialwissenschaft und Philosophie und arbeitet heute als selbstständige Unternehmerin, Beraterin und Publizistin. Auf Zuruf der Jo Cox Foundation beriet sie die britische Regierung bei der Einrichtung eines Ministeriums für den Kampf gegen die Einsamkeit und ist bei uns im Land Mitglied in der Bundeskommission zum Thema Gesellschaftlicher Zusammenhalt, wobei sie neben diversen zivilgesellschaftlichen Einrichtungen auch mehrere Landesregierungen zum Thema Vereinzelung berät. Schon 2017 schrieb sie mit "Für die Zukunft seh' ich schwarz" einen Bestseller. Der 45-hährige Marc Bielefeld arbeitet als Journalist und Buchautor für Publikationen wie mare, Merian, National Geographic, Die Zeit oder Süddeutsche Zeitung. Als Autor verfasste er unter anderem das Buch "Wer Meer hat, braucht weniger".

In dem Buch greifen die Autoren die neue um sich greifende Einsamkeit auf. Die Zahlen sprechen für sich: 41% der Haushalte in Deutschland bestehen aus nur einer Person, 30% davon sind von Armut betroffen. 25% der Jugendlichen in Deutschland fühlen sich einsam und insgesamt leiden 14 Millionen Menschen in Deutschland an deren Auswirkungen.

Unsere Gesellschaft fordert Konsum statt Intimität, Flexibilität statt Verbindlichkeit, immer mehr Gewinn statt Stabilität. Mit den digitalen Welten bröckeln altbekannte Strukturen, die Alten bleiben zurück, die Jungen hetzen in eine entwurzelte Zukunft. Diese neue kollektive Unverbundenheit ist das große Thema unserer Zeit.

Schon ohne Pandemie fühlen sich 14 Millionen Menschen in unserem Land einsam. Spätestens seit Corona ist soziale Isolation globaler Status quo. Die Experten sprechen bereits von einer Epidemie - weltweit. Digitalisierung und Globalisierung führen zu einer neuen Form kollektiver Einsamkeit, die bislang kaum erforscht ist. Die Folgen sind riskant: Gesellschaften zersplittern, der Radikalismus erstarkt und bedroht unsere Demokratie.

Diana Kinnerts Buch ist ein fundierter und dringend notwendiger Impuls, neu darüber nachzudenken, ob unsere streng nach kapitalistischen Gesichtspunkten ausgerichtete Gesellschaft dem Sozialwesen Mensch noch gerecht wird, und wie wir in Zukunft Individualität und gesellschaftliches Miteinander vereinbaren können. Denn die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidet sich jetzt!

Diana Kinnert/Marc Bielefeld,Die neue Einsamkeit: Und wie wir sie als Gesellschaft überwinden können, Hoffmann & Campe-Verlag, Hardcover, 448 Seiten, ISBN 978-3455011074, 22 Euro

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