Brahms, Klaviertrios I, Wiener Klaviertrio

Mit einem frühen und einem späten Gattungsbeitrag beginnt das renommierte Wiener Klaviertrio seine Gesamtausgabe der nicht ganz unproblematischen Klaviertrios von Johannes Brahms. Wie man seiner Korrespondenz mit Robert Schumann und dem Violinvirtuosen Joseph Joachim entnehmen kann, hatte er sich nach der Fertigstellung erster Arbeiten in diesem Genre nicht dazu entscheiden können, die Werke auch zu veröffentlichen. Mit vielleicht zu strengem Blick betrachetet der junge Meister die auch heute nicht immer ganz zuordenbaren frühen Werke.

Nach dem Trio op. 87, dem Trio Nr. 2 des inzwischen 47-jährigen Musikers, fand sein 1854 entstandener Erstling, das Trio op. 8 des 21-jährigen wohl erst nach seiner Überarbeitung 35 Jahresopäter seine Akzeptanz. Das Wiener Trio-Ensemble, das bereits seit mehr als 25 Jahren von Erfolg zu Erfolg eilt, überzeugt bei der Einspielung der beiden Stücke wieder einmal mit seinem spontanen, lebendigen Charme und verpasst den oft behäbig interpretierten Brahms-Trios einen Schwung Frischluft, der aufhorchen lässt im Umfeld der Konkurrenzeinspielungen. Wieder erweist sich das Wiener Klaviertrio als die Weltklasse unter den Trio-Musikern.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024