Händel, Mitologia

Die letzte Händel-Aufnahme des großartigen Alte-Musik-Spezialisten, Cembalisten und Dirigenten Alan Curtis, der im Juli 2015 in Florenz verstorben ist. Das Album vereint Arien, Duette und Instrumentalsätze aus Werken Georg Friedrich Händels, die allesamt auf der griechischen und römischen Mythologie basieren. Es ist die Musik von tragischen Charakteren, Heldinnen und Helden wie Herkules, Semele oder Parthenope. Dabei schlüpft die Sopranistin Christiane Karg in die Rolle der Dafne, Minerva oder Parthenope – begleitet vom Ensemble “Il Complesso Barocco”, das Curtis gegründet und bis zu seinem Tod geleitet hat. Die 2010 mit dem ECHO Klassik in der Kategorie "Nachwuchskünstler Gesang" augezeichnete Sopranistin wird dabei einfühlsam von dem amerikansichen Pionier der historischen Aufführungspraxis, der sein Studium in den 1950er-Jahren in Amsterdam absolviert hatte und dann in Illinois über die Orgelwerke Sweelincks promovierte.

Curtis profilierte sich schon früh als Cembalist und machte sich dann nicht nur in seiner italienischen Wahlheimat vor allem mit barocken Opernproduktionen einen Namen. Oft waren wahre Schätzchen darunter, wie die 2013 wiederentdeckte Leonardo Vinci-Oper "Semiramide".

Das jetzt beim Label "Deutsche Harmonia Mundi" erschienene Album ist eines der letzten Projekte von Alan Curtis. Die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2012. Neben der Sopranistin Christiane Karg ist auch die italiensiche Mezzosopranistin Romina Basso von der Partie. Eine sehr gelungene Einspielung, die veranschaulicht, warum Christiane Karg, einer der gefragtesten lyrischen Soprane unserer Tage ist.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024