Der Hot Dog feiert seinen 100. Geburtstag
In diesem Jahr feiert man in Dänemark den 100. Geburtstags DES dänischen Nationalgerichs, des Hotdog. Für viele Urlauber ist er DIE Leibspeise bei Besuchen bei Deutschlands nördlichen Nachbarn, da kann die spektakuläre New Nordic Cuisine mit ihren Stars und Restaurants kaum mithalten.
Es war Dänemarks erstes „Fast Food“, als am 18. Januar 1921 die ersten sechs „pølsevogne“ (Hotdog-Buden) in Kopenhagen die Erlaubnis erhielten, „røde pølser“ (rote Würstchen) im Brötchen zu verkaufen. Dabei sind die leuchtend roten Würstchen im echt dänischen Hotdog entweder „kogt“ (gebrüht) oder „ristet“ (gebraten) und werden mit Röstzwiebeln, gehackten Zwiebeln, süßsauer eingelegten Gurkenscheiben und dreierlei Soße serviert – Ketchup, Senf und Remoulade. Aber man kann den Hotdog natürlich auch in seiner Gourmet-Variante probieren, zum Beispiel beim Food Festival in Aarhus, wo ich vor einigen Jahren einen wahren Wettstreit der Sterneköche ium den besten Hotdog verfolgen konnte. Trotz strömenden Regen kamen zigtausende auf das Festivalgelände und probierten sich durch die teils abenteuerlichen Kompositionen. Der 2-Sterne-Koch Paul Cunningham vom malerischen Henne Kirkeby Kro hatte sich im Stil des mexikansichen Totenfests als Skelett gekleidet. Trotz des Namens ist es alles andere als eine Trauerveranstaltung, wenn nach alt-mexikanischem Glauben kommen zu Allerheiligen die Toten zu Besuch aus dem Jenseits kommen und mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik und leckerem Essen feiern. Bei Paul bildeten sich lange Schlangen vor seinem Foodtruck. |
n Dänemark ist der Hotdog mehr als nur ein beliebtes Street Food – er ist ein Teil der dänischen Kultur. Man bekommt ihn in den Städten und in Ferienorten fast an jeder Ecke. Wie Paul übertreffen sich auch die anderen Spitzenköche einfallsreich, wenn es daraum geht beim heiß umkämpften Hot Dog Wettbewerb den Sieg davon zu tragen. |
Mit der falschen Chili zum Bestseller
Die Wurst war übrigens nicht immer rot, was ihr den Namen rode polse gab, sondern wurden erst in den 1930er-Jahren rot eingefärbt. Man kennzeichnete so minderwertige Ware vom Vortag, die zu einem günstigeren Preis zum Sofortverzehr verkauft wurden. Heute hat sich die Farbe eingebürgert und egal ob frisch oder vom Vortag, werden alle pølser rot mit dem Lebensmittelfarbstoff Karmin eingefärbt. |
Als Variante des klassischen Hot Dogs entwickelte sich ein halbes Jahrhundert später der Fransk Hot Dog. Statt des länglichen Brötchens verwendet man dafür ein ausgehöhltes rundes Brötchen, das an ein kurzes Baguette erinnert. In das Loch in der Mitte stopft man dann die kurz angebratene oder gekochte rote Wurst mit einem Mayo-Dressing |
(c) Magazin Frankfurt, 2024