Kino-Archiv

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Freitag, 18. März 2016 - 15:20 Uhr
Mein Ein, Mein Alles

Was als erholsamer Winterurlaub begann, endet für Tony (Emmanuelle Bercot) tragisch, als sie in einen schweren Skiunfall verwickelt wird und schwerverletzt in ein Reha-Zentrum eingeliefert wird. Mit medizinischer Hilfe und Schmerzmitteln bemüht sie sich dort, das Laufen neu zu lernen. Es ist ein mühsamer Prozess und bietet Tony viel Zeit, um über sich und ihr bisheriges Leben nachzudenken. Ihre Gedanken kreisen vor allem um die leidenschaftliche Beziehung zum temperamentvollen Georgio (Vincent Cassel). Im Rückblick auf die gemeinsame Zeit, in der sie sich zunehmend erstickenden und zerstörerischen Einflüssen ausgesetzt sah, fragt sie sich unweigerlich, wer Georgio überhaupt ist und warum sie ihn liebte. Während ihr Bruder Solal (Louis Garrel) dessen schlechten Einfluss erkannte war ihr das nicht so klar.

Frauen als Regiesseurinnen sind oft ein umstrittenes Thema. Für die französische Filmemacherin und Schauspielerin Maïwenn Le Besco ist dies schon ihr vierter Spielfilm, in dem sie aber erstmals nicht sebst mitspielte. Interessanterweise hatte auch Hauptdarstellerin Emmanuelle Bercot, die für ihre Rolle in dem Film in Cannes 2015 als Beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde, dort mit „Standing Tall“ den Eröffnungsfilm inszeniert. Die beiden Quereinsteigerinnen haben ihre Karriere als Schauspielerinnen begonnen haben Die packend und dicht inszenierte und gespielte Geschichte einer Amour fou lebt von den Rückblenden zu ihrer jahrelangen Beziehung zu Georgio, einem Wechselbad der Gefühle.

Freitag, 18. März 2016 - 14:57 Uhr
My Big Fat Greek Wedding 2

Vor 14 Jahren kam "My Big Fat Greek Wedding" auf den Markt, mit dem die Hauptdarstellerin Nia Vardalos in der Rolle der Toula ihre eigene Lebensgeschichte verfilmte. Mit einem kleinen Budget von 5 Millionen US-Dollar gedreht, entpuppte er sich als Riesenerfolg und spielte weltweit rund 370 Millionen US-Dollar ein. Jetzt hat Nia die Fortsetzung ihrer Geschichte geschrieben. Inzwischen sind einige Jahre seit der der chaotischen, multikulturellen Vermählung von Toula und Ian Miller (John Corbett) vergangen und beide sind noch immer ein Paar. Dabei ist es im Arbeits- und Familienalltag gar nicht so leicht, die Beziehung frei von Ärger zu halten – woran nicht zuletzt beider Teenager-Tochter Paris (Elena Kampouris) Schuld ist, die es in die Ferne zieht. Ihre Eltern können sich mit der Vorstellung, dass ihr Nesthäkchen in Florida, Texas oder New York aufs College geht, gar nicht anfreunden. Auch sonst droht Stress, als sich herausstellt, dass Toulas Eltern, Maria (Lainie Kazan) und Gus Portokalos (Michael Constantine), formal nicht verheiratet sind, der der Priester vergaß, die Urkunde zu unterzeichnen. So steht hier eine neue Hochzeit mit der ganzen Familie bevor. Tante Voua (Andrea Martin) ist natürlich ebenfalls wieder dabei und sorgt für ordentlich Trubel…

Freitag, 18. März 2016 - 14:45 Uhr
Silent Hearts - Mein Leben gehört mir

Die totkranke Esther (Ghita Nørby) weiß, dass ihre Zeit abgelaufen ist und möchte sich umbringen. Zusammen mit ihrem Mann Poul (Morten Grunwald), ebenfalls um die 70, versammelt deshalb ein letztes Mal ihre Lieben. Jetzt müssen über das Wochenende mehrere Generationen im Haus miteinander klarkommen: Esthers beste Freundin Lisbeth (Vigga Bro), Tochter Heidi (Paprika Steen) nebst Mann Michael (Jens Albinus) und Sohn Jonathan (Oskar Sælan Halskov) – und Esthers jüngere Tochter Sanne (Danica Curcic) die ihren On/-Off-Freund Dennis (Pilou Asbæk) mitbringt. Nach anfänglichem Streit sieht es so aus, als ob das Zusammentreffen gutgeht. Der erste Abend verläuft harmonisch, da sich alle zusammenreißen. Heidi und Sanne haben akzeptiert, dass ihre Mutter selbstbestimmt sterben möchte, bevor die Krankheit zu qualvoll wird. Doch werden die Geschwister immer noch so denken, wenn Esther erst einmal die tödlichen Medikamente geschluckt hat?

Wir alle müssen irgendwann sterben, nur den genauen Zeitpunkt unseres Todes kennen wir meist nicht. Bei Esther ist das anders, denn die schwerkranke Frau hat beschlossen, sich am Ende eines gemeinsamen Familienwochenendes das Leben zu nehmen. Zentrales Motiv im Film des dänischen Regie-Altmeisters Bille August sind immer wieder Uhren. Wie stehen Zuschauer zu der Entscheidung? August liefert mit dem beeindruckenden Ensemble ein intensives, emotionales Familiendrama ohne belehrend oder einengend zu werden.

Freitag, 18. März 2016 - 14:08 Uhr
We Love To Dance

Der junge und ambitionierte Hip-Hop Tänzer Tu (Tia Maipi) aus Auckland verfolgt ehrgeizig seinen großen Traum: ein Profitänzer zu werden. Als sich ihm die Chance bietet Mitglied der K-Crew, einer der besten Tanz-Gruppen Neuseelands, zu werden, sieht er sich der Verwirklichung seines Traums einen großen Schritt näher. Doch Tu setzt die einmalige Gelegenheit aufs Spiel, als er sich in die charmante Sasha (Kherington Payne) verliebt, die schon mit Kane (Jordan Vaha'akolo) dem Anführer der K-Crew liiert ist. Da dauert es nicht lange, bis Kane merkt, dass zwischen seiner Sasha und Tu nicht nur beim Tanz die Funken fliegen. Im Vorfeld eines wichtigen Turniers wächst die Spannung zwischen den Tänzern. Tu gerät dabei zwischen die Fronten und muss eine schwierige Entscheidung fällen…

Freitag, 11. März 2016 - 15:54 Uhr
Filme ab dem 17. März 2016:

Annemin Yarasi - My Mothers Wound
Auferstanden
Bach In Brazil
Die Bestimmung - Allegiant
Folge meiner Stimme
Herbert

Kein Zickenfox
Kung Fu Panda 3
Lolo - Drei ist einer zu viel
Magical Girl
Power To Change - Die EnergieRebellion
Raum
Tomorrow Is Always Too Long

Der Wert des Menschen

Freitag, 11. März 2016 - 15:50 Uhr
Folge meiner Stimme

In einem abgelegenen kurdischen Bergdorf wird das Leben der kleinen Jiyan (Melek Ülger) und ihrer Großmutter Berfe (Feride Gezer) eines Tages auf den Kopf gestellt, als das türkische Militär einmarschiert und beschließt, alle Männer zu verhaften. Auch Temo (Tuncay Akdemir) Jiyans Vater und Berfes Sohn, der einzige Mann im Haushalt der beiden Frauen ist davon betroffen. Der türkische Befehlshaber will erfahren haben, dass die Dorfbewohner heimlich Schusswaffen verstecken und will die inhaftierten Männer erst dann wieder freilassen, wenn man ihm diese ausgehändigt hat. Das Problem ist jedoch, dass es im Dorf weit und breit keine Waffen gibt. Und so müssen sich Jiyan und Berfe schließlich auf eine strapaziöse Odyssee begeben, um irgendwo eine Waffe aufzutreiben und so Temo freizubekommen.

Freitag, 11. März 2016 - 15:43 Uhr
Herbert

Der frühere Boxer Herbert (Peter Kurth) ist 51 Jahre alt und trauert hin und wieder noch immer seiner Sportkarriere nach. Er arbeitet nun als Geldeintreiber und Türsteher und trainiert nebenbei seinen aufstrebenden Schützling Eddy (Edin Hasanovic). Doch in jüngster Zeit scheint mit Herbert etwas nicht zu stimmen. Er wird zusehends schwächer und bekommt immer öfter Muskelzuckungen, die irgendwann nicht mehr zu ignorieren sind. Im Krankenhaus bekommt er die Diagnose: ALS. Die Nervenkrankheit, die seine Muskeln Stück für Stück schwächen und lähmen wird, ist nicht heilbar. Mit diesem düsteren Schicksal vor Augen, nimmt er sich vor, ehe er der Krankheit erliegt, mit seiner erwachsenen Tochter Sandra (Lena Lauzemis) und seiner Freundin Marlene (Lina Wendel) endlich wieder ins Reine zu kommen.

Freitag, 11. März 2016 - 14:19 Uhr
Gewinnspiel - Kung Fu Panda 3

Nachdem sein leiblicher Vater Li (Joachim Tennstedt) auf der Bildfläche erscheint, nimmt er Po (Hape Kerkeling) mit in sein ebenso entlegenes wie paradiesisches Dorf voller tollpatschiger Pandas. Doch die Idylle wird durch den mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Schurken Kai (J.K. Simmons) bedroht, der sich ein fürchterliches Ziel gesetzt hat: Er will jeden einzelnen Kung-Fu-Meister in China vernichten. Also ist es an Po, aus seinen gemütlichen Verwandten mutige, selbstsichere Kämpfer zu machen. Doch bislang haben die vergnügten Pandas keinerlei Kampferfahrungen, was die Angelegenheit nicht einfacher macht. Hilfe bekommt Po von seinen treuen Freunden Tigress (Bettina Zimmermann), Crane (Ralf Schmitz), Monkey (Stefan Gossler), Mantis (Tobias Kluckert) und Viper (Cosma Shiva Hagen) sowie seinem Ausbilder Meister Shifu (Gottfried John).

Oft kalkulieren Hollywood-Studios ihre großen, sündhaft teuren Animationsfilme nach dem Geschmack der US-Kids, die mit Eltern die Kassen füllen sollen. Die Zuschauer anderer Länder kommen quas als Sahnehäubchen hinzu. Das klappt immer noch, denn kaum etwas ist so weltweit verständlich wie Blockbuster aus der Traumfabrik. Doch inzwischen stellt man sich auch auf die Auslandsmärkte ein und schafft mit der 3D-Animations-Action-Komödie „Kung Fu Panda 3“ einen primär für China konzipierten Film. Dort ist nicht nur die Handlung angesiedelt, sondern dort wurde auch ein Drittel des Films hergestellt. So konnte man parallel eine zweite Version animieren, die perfekt auf die Mandarin-Synchronisierung abgestimmt ist. Diese Kosten haben sich bezahlt gemacht: In China war der Film der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten und spielte mehr ein als in Nordamerika. Regisseurin Jennifer Yuh braucht keine Experimente anzustellen, sondern rasant-sympathische Panda-Action und atemberaubende Animationen liefern. Das tat sie für den großen unterhaltsamen Spaß!

Zum Filmstart verlosen wir 3 Fanpakete mit jeweils zwei Kinogutscheinen, einem Tigress Schlüsselanhänger, einem Masken-Set und einem gefalteten Poster. Bitte schicken Sie uns eine Mail mit dem Betreff "Kung Fu Panda" und Ihrer Anschrft an magazin-frankfurt@gmx.de. Viel Erfolg!

Freitag, 11. März 2016 - 14:06 Uhr
Raum

Der fünfjährige, aufgeweckte kleine Jack (Jacob Tremblay) wird wie andere Jungen seines Alters von seiner fürsorglichen Mutter (Brie Larson) geliebt und behütet. Sie wendet viel Zeit für den Jungen auf, liest ihm vor, spielt mit ihm und verbringt nahezu jeden Augenblick ihres Lebens mit ihm. Doch ihr bleibt auch kaum etwas anderes übrig, denn das Leben von Jack und seiner Ma ist alles andere als normal: Beide sind in einer winzig kleinen, fensterlosen Hütte eingesperrt. Ma hat ihre Phantasie spielen lassen, um Jack die Wahrheit, dass sie von der Außenwelt abgeschnitten sind, zu verheimlichen und will ihrem Kind um jeden Preis ein erfülltes Leben ermöglichen. Doch irgendwann wird Jack neugierig und die Erklärungen werden brüchig. Gemeinsam beschließen Mutter und Sohn zu fliehen. Doch draußen wartet auf sie etwas ebenso Unbekanntes wie Furchteinflößendes: die reale Welt.

Der Filmbeginnt wie ein Märchen, wo der Junge von seiner Geburt „vor langer, langer Zeit“ erzählt. Es ist sein fünfter Geburtstag, doch er hört sich an, als sei er schon deutlich älter. Er erzählt von seiner Ma, vom Weltall, vom Raum, in dem die Mutter und er gemeinsam leben. Erst allmählich wird uns Zuschauern klar, wenn er die Romanvorlage von Emma Donoghues gleichnamige Bestseller nicht kennt, dass der Junge den neun Quadratmeter kleinen Schuppen noch nie verlassen hat. Der Zuschauer sieht die Welt durch seine Augen. Was als Kammerspiel beginnt, verwandelt sich in ein Familiendrama über die Grenzenlosigkeit der Freiheit und mündet dann in einen hoffnungsvollen Neuanfang. Regisseur Lenny Abrahamson hat ein Gespür für die richtigen Töne und die unbekannte Brie Larson gewann den Oscar als beste Darstellerin, den auch der sensationell gut spielende Jacob Tremblay verdient hätte. Ein wundervoller Film.

Freitag, 11. März 2016 - 13:56 Uhr
Tomorrow Is Always Too Long

Der Künstler und Filmemacher Phil Collins versucht mit seinem Film eine außergewöhnliche Liebeserklärung an die Stadt Glasgow auf die Beine zu stellen. Das Grundgerüst bilden sechs Lieder der walisischen Musikerin Cate Le Bon, die von Menschen verschiedener Alters interpretiert und zu einem großen Ganzen zusammengefügt werden. Auf visueller Ebene schneidet Collins die singenden Protagonisten in variierenden Umgebungen, eine animierte Partynacht, dokumentarisches Archivmaterial und kurze Ausschnitte abendlicher Fernsehshows gegeneinander. Daraus entstand eine wilde Mischung aus Musical, Dokumentation, Animationsfilm und assoziative Bilderfolgen, die sowohl die Besonderheit Glasgows als auch die des städtischen Alltags auf ganz eigene Art und Weise eingefängt.

Freitag, 4. März 2016 - 08:41 Uhr
Filme ab dem 10. März 2016:

Babai
Balikbayan #1 Memories of Overdevelopment Redux III
Birnenkuchen mit Lavendel
The Choice - Bis zum letzten Tag
Grüße aus Fukushima
Im Strahl der Sonne

London Has Fallen
No Land's Song
Renoir: Verehrt und verachtet
Son Of Saul
Der Spion und sein Bruder
Trumbo
Unsere Wildnis
Voices Of Violence - Stimmen der Gewalt
Wo willst du hin, Habibi?

Freitag, 4. März 2016 - 08:37 Uhr
Grüße aus Fukoshima

Marie (Rosalie Thomass) reist für Clowns4Help in die japansiche Präfektur Fukushima, wo sie nach der Atomkatastrophe von 2011 helfen will. Die junge Frau, die vor ihrem eigenen Leben in Deutschland flieht, soll gemeinsam mit dem Clown Moshe (Moshe Cohen) ein wenig Freude in den Alltag der überlebenden Opfer bringen, die auch nach Jahren immer noch in Notunterkünften leben. Für ihren neuen Job ist Marie überhaupt nicht geeignet, was sie sich bald eingestehen muss. Statt jedoch ein weiteres Mal in ihrem Leben davonzulaufen, trifft sie eine ungewöhnliche Entscheidung: Marie bleibt ausgerechnet bei der störrischen, alten Satomi (Kaori Momoi), der letzten Geisha von Fukushima. Die will auf eigene Faust in ihr altes Haus zurückziehen, obwohl es in der Sperrzone liegt. Und so müssen beide Frauen lernen, wie sie ihre Vergangenheit abschütteln… Der neue Film von Doris Dörrie.

Freitag, 4. März 2016 - 08:34 Uhr
Im Strahl der Sonne

Vitaliy Manskiy widmet sich in seinem Dokumentarfilm dem Alltag in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang, der vom Regime idealisiert wird. Er begleitet die 8-jährige Zin-mi, die der nordkoreanischen Propaganda tagtäglich ausgesetzt ist und deswegen glaubt, im schönsten Land der Welt zu wohnen. Das hört sie von ihren Eltern, von ihren Lehrern und über Lautsprecher auf den Plätzen der Stadt. Ein Jahr lang durfte Regisseur Vitaly Manskiy das Mädchen begleiten, mit staatlicher Erlaubnis und daher unter permanenter Aufsicht. Das Skript stand vorher detailliert fest, Drehorte und Interviewpartner wurden ebenfalls durch Beamte bestimmt und ständig waren Aufpasser dabei. Aber Manskiy filmte auch, während die Einstellungen der Zensur entsprechend eingerichtet wurden und kommentierte sein Material später. So will er die von Angst und Anpassung bestimmte Wirklichkeit Nordkoreas offenlegen…

Freitag, 4. März 2016 - 08:32 Uhr
No Land's Song

Seit der Islamischen Revolution von 1979, mit der Ajatollah Ruhollah Chomeini ein repressives, antiwestliches Regime etablierte, müssen Frauen im Iran eine Reihe massiv einschränkender Gesetze ertragen. Sie sind ihren Ehemännern zu Gehorsam verpflichtet und dürfen öffentlich vor Männern nicht als Solistinnen singen. Doch mit dem Gesangsverbot will die junge Komponistin Sara Najafi brechen – sie beschließt, ein kleines Konzert mit Sängerinnen zu organisieren. Dafür lädt sie auch drei französische Musikerinnen ein: Elise Caron, Jeanne Cherhal und Emel Mathlouthi. Damit ist die Hoffnung verbunden, eine kulturelle Brücke in Richtung Europa zu schlagen. Der Regisseur Ayat Najafi dokumentierte für seinen Film, wie sich Sara auf ihre Art dafür einsetzt, iranischen Frauen ein bisschen mehr Freiheit zu verschaffen.

Freitag, 4. März 2016 - 08:30 Uhr
Son of Saul

Im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau wird im Oktober 1944 einer der Gefangenen, der aus Ungarn stammende Saul Ausländer (Geza Röhrig) dazu gezwungen, sich einem Häftlings-Sonderkommando anzuschließen, zu dem auch Abraham Warszawski (Levente Molnár), Feigenbaum (Marcin Czarnik) und Mietek (Kamil Dobrowolski) gehören. Die jüdische Gruppe wird von den Aufsehern von den anderen Lagerinsassen isoliert und muss eine schreckliche Aufgabe übernehmen: Sie müssen an der Massenvernichtung der Gefangenen mithelfen und die Leichen im Krematorium verbrennen. In diesen menschenverachtenden Tagesablauf werden sie von Nazis wie Oberkapo Biederman (Urs Rechn) oder den Oberscharführern Voss (Uwe Lauer) und Busch (Christian Harting) überwacht. Moralische Erlösung findet Saul angesichts des Unfassbaren nur, als er die Leiche eines kleinen toten Jungen „rettet“, den er nicht den Flammen überlässt, sondern wie seinen eigenes Kind behandelt. Als das Sonderkommando eine Rebellion plant, beschließt er das Unmögliche: Saul will den Leichnam des Kindes einem Rabbi übergeben ihn so eine menschenwürdige Beerdigung zukommen lassen…

Wie kann man die Schrecken des Holocaust filmisch gebührend verarbeiten? Die meisten Filme verzichteten bisher darauf, das Grauen der Gaskammern so deutlich zu zeigen, wie der Ungar László Nemes in seinem meisterhaften Debütfilm der gerade verdient den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewann.

Freitag, 26. Februar 2016 - 16:23 Uhr
Filme ab dem 3. März 2016:

13 Hours: The Secret Soldiers Of Benghazi
El Clan
Francofonia
Landstück
Results

Sexarbeiterin
Das Tagebuch der Anne Frank
Zoomania

Freitag, 26. Februar 2016 - 16:20 Uhr
El Clan

Nach außen hin erscheinen die Puccios als eine gewöhnliche, gutbürgerliche Großfamilie, die im Buenos Aires der frühen 80er Jahre mehrere beliebte Lokale betreiben. Doch die dienen nur zur Tarnung der wahren finsteren Machenschaften der Familie. Das skrupellose Familienoberhaupt Arquímedes (Guillermo Francella) ist der Kopf hinter den alltäglichen kriminellen Geschäften, bei denen die Puccios neben Entführungen samt Lösegeldforderungen auch vor Mord nicht zurückschrecken. Der Patriarch benutzt dabei seinen ältesten Sohn Alejandro (Peter Lanzani) und dessen Status als populärer Rugby-Nationalspieler, um Opfer auszuwählen. Doch als Alejandro Zweifel an den Taten seiner Familie bekommt und damit deren Existenz gefährdet, zieht er den Zorn seines erbarmungslosen Vaters auf sich.

Der Film schlug in Argentinien ein wie eine Bombe und sprengte sämtliche Kinorekorde. Über 2,6 Millionen Zuschauer sahen die unfassbare, aber wahre, von Kultregisseur Pablo Trapero (Löwenkäfig) inszenierte Geschichte des Puccio-Clans. In atmosphärisch dichten Bildern beschwört er eine von Angst, Korruption und wirtschaftlichem Niedergang geprägte Ära des Landes an der Schwelle von der Diktatur zur Demokratie. In der Hauptrolle glänzt Guillermo Francella (In ihren Augen) als abgründiger Clanchef und allumsorgender Familienvater. An seiner Seite Newcomer Peter Lanzani (Casi Ángeles) als Sohn und Lili Popovich (Sin ritorno) als Mutter, die für den Zusammenhalt der Familie über Leichen geht.

Freitag, 26. Februar 2016 - 16:04 Uhr
Frankofonia

In seinem Film beschäftigt sich der russische Regisseur Alexander Sokurov auf besondere Weise mit dem Pariser Louvre in der Zeit der Besatzung durch die Nationalsozialisten. In einer Mischung aus Dokumentation und Spielszenen, die von realen Ereignissen inspiriert wurden, widmet er sich primär dem komplizierten Verhältnis zwischen Jacques Jaujard (Louis-Do de Lencquesaing), dem damaligen Louvre-Chef und Graf Wolff-Metternich (Benjamin Utzerath), der als Kunsthistoriker Provinzalkonservator für den Denkmalschutz im Rheinland war und zwischen 1940 und 1942 von der Wehrmacht mit dem "Kunstschutz" beauftragt wurde. In ihm fand Jaujard allmählich einen unverhofften Verbündeteten für die Bewahrung der Kunstschätze vor den Kriegsauswirkungen, denn zeitgleich war auch der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg beim grßangelegten Kunstraub (Monuments Men) in Paris aktiv. Bei seinem Film erhielt Sokurov die volle Unterstützung des Louvre und konnte uneingeschränkt in dessen Räumlichkeiten drehen.

Sokurov (Faust) ist ein Autorenfilmer im klassischen Sinn und man erkennt seine Filme stets an ihrem unverwechselbaren Stil und der Herangehensweise. Durch und durch Russe beschäftigt er sich mit den essentiellen Fragen die den Filmen Schwermut verleihen. Der Regisseur tritt auch persönlich als Kommentator in dem Film auf und fragt sich, warum die deutschen Truppen Paris und seine Kunstschätze verschonten, in Leningrads Eremitage aber eine Spur der Verwüstung hinterließen.

Freitag, 26. Februar 2016 - 15:33 Uhr
Landstück

Landwirtschaft prägt den an Polen grenzende Nordosten Deutschlands seit jeher. Die Menschen dort sind noch stark mit der Natur verbunden, sowohl in ihrer ursprünglichen wie in der landwirtschaftlichen Form. Die Folgen des Politikwandels spiegeln sich überall wider: Sorgte die Abschaffung der LPGs aus DDR-Zeiten für eine Ruhephase, in der sich die Äcker erholen konnten und die Bauern verstärkt auf Ökoanbau umstellten, hat das Land inzwischen die Begehrlichkeit von Großinvestoren geweckt, die nicht selten große Landstücke vom Staat kaufen und dort mit Windparks, Monokulturen und Tiermast das Landschaftsbild massiv verändern. Regisseur Volker Koepp widmet sich in dem Dokumentarfilm den Menschen, die hier leben: Wie wirken sich die Veränderungen auf ihren Alltag, ihre Arbeit und ihr Wohlbefinden aus?

Freitag, 26. Februar 2016 - 15:26 Uhr
Results

Danny (Kevin Corrigan) hat von seiner Mutter eine größere Geldsumme geerbt. Die kann der leidenschaftliche Kiffer und Faulenzer auch gut gebrauchen. Außerdem schiebt er eine ganz schöne Wampe vor sich he, die er gerne weg haben möchte. Also beschließt er, einen Teil des Geldes in ein Fitnessprogramm zu investieren und schließt eine mehrjährige Mitgliedschaft im Fitnesstudio von Trevors (Guy Pearce) Fitnessstudio ab, wo ihn die unerbittliche Trainerin Kat (Cobie Smulders) kräftig in die Mangel nimmt. Kat ist zwar schön und fit, aber auch sie hat ihre Probleme: Ihr Liebesleben ist ein einziges Chaos. Und Chef Trevor, mit dem sie einst liiert war, knabbert auch an Sorgen, denn die beabsichtigte Vergrößerung seines Studios kostet eine Menge Geld - und die fehlt ihm. So verknüpft sich das Leben dieser drei Menschen auf ganz unerwartete Weise.

Freitag, 26. Februar 2016 - 15:16 Uhr
Das Tagebuch der Anne Frank

Nach der Emigration aus Frankfurt versucht Familie Frank in Amsterdam einen Neuanfang. Otto (Ulrich Noethen) und Edith Frank (Martina Gedeck) sowie ihre Töchter Anne (Lea van Acken) und Margot (Stella Kunkat) haben sich gerade ein wenig eingelebt, als die Deutschen auch die Niederlande besetzen und die jüdische Familie nun auch dort um ihre Sicherheit bangen muss. Als Tochter Margot deportiert werden soll, entschließt sich Otto, die Familie mit Hilfe seiner Sekretärin Miep Gies (Gerti Drassl) zu verstecken. Als Unterschlupf dient ihnen ein Hinterhaus in der Prinsengracht 263, wo sich schon bald weitere Flüchtlinge zu den Franks gesellen und den engen Raum mitbewohnen: Hans (André Jung), Petronella (Margarita Broich), Albert Dussel (Arthur Klemt) und Peter van Daan (Leonard Carow). Die acht Menschen leben in ständiger Angst vor ihrer Entdeckung durch die Nazis, versuchen aber, einen halbwegs normalen Alltag aufrechtzuerhalten. Darum wird Annes 13. Geburtstag ausgiebig gefeiert und sie bekommt als Geschenk ein Tagebuch, dem sie fortan ihre Ängste, Träume und Erlebnisse anvertraut.

In der literarischen Vorlage schildert Anne mit eindrucksvoller Beobachtungsgabe, Klugheit und Humor ihr Leben über einen Zeitraum von zwei Jahren. Ihr weltbekanntes Tagebuch wurde jetzt von Regisseur Hans Steinbichler umgesetzt, der sich sehr eng am Original-Tagebuch hält und an andere persönliche Aufzeichnungen von Anne, ihrer Familie und Zeitzeugen. Der Film kommt damit einem Mädchen sehr nah, das den Krieg erlebt, das aber auch Zukunftspläne schmiedet, mit den Eltern und der Schwester streitet und sich erstmals verliebt. Ein außergewöhnliches, sehr persönliches, bewegendes und inspirierendes Portrait eines Mädchens, einer Familie, ihrer Begleiter und einer prägenden wie düsteren Zeit. In der Titelrolle beeindruckt die 16-jährige Lea van Acken, die im Film Kreuzweg debütierte, der auf der Berlinale 2014 den Silbernen Bären erhielt.

Sonntag, 21. Februar 2016 - 11:32 Uhr
Filme ab dem 25. Februar 2016:

Above and Below
Als wir die Zukunft waren
April und die außergewöhnliche Welt
Freunde fürs Leben

Der geilste Tag
Imagine Dragons: Smoke + Mirrors Live
Der Kuaför aus der Keupstraße
Mustang

Spotlight
Südafrika - Der Kinofilm
Where To Invade Next

Sonntag, 21. Februar 2016 - 11:28 Uhr
Above and Below

Die Dokumentation von Filmemacher Nicolas Steiner entführt die Zuschauer in die außergewöhnliche Welt verschiedenster Lebens- und Überlebenskünstler am Rande der US-Gesellschaft. Da begleitet er ein Pärchen durch die dunklen Kanäle unter dem pulsierenden Las Vegas, wo sie schon seit längerem mit dem Allernötigsten auskommen oder stattet dem in einem Bunker am staubigen Ende der Welt hausenden Eremiten einen Besuch ab, der sonst kaum eine Menschenseele zu Gesicht bekommt. In der Wüste des US-Bundesstaats Utah bringt er uns den Alltag einer jungen Frau näher, die mit einigen Mitstreitern den Ablauf einer Marsmission simuliert, an der sie wohl nie teilnehmen wird.

Sonntag, 21. Februar 2016 - 11:22 Uhr
April und die außergewöhnliche Welt

Eine ganze Reihe fehlgeschlagener Experimente leiten im Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts den wissenschaftlichen Stillstand ein. Wissenschaftler verschwinden von der Bildfläche und innovative Erfindungen bleiben aus und die Welt setzt auch noch im frühen 20. Jahrhundert auf Technologien wie Kohlekraft und Dampfmaschine. Die kleine April (gesprochen von Marion Cotillard) hat direkt mit den deren Auswirkungen zu kämpfen. Eines Tages wird sie von ihren Eltern getrennt, die beide Wissenschaftler sind und muss auf sich allein gestellt aufwachsen. Als junge Erwachsene setzt sie dann mit Hilfe ihres Großvaters (Jean Rochefort), des sprechenden Katers Darwin (Philippe Katerine) und des Gauners Julius (Marc-André Grondin) alles daran, ihre Eltern zu finden und deren Arbeit zu vollenden. Der verdiente Gewinner des Annecy International Animated Film Festival 2015 gehört zu den seltenen Zeichentrickfilmen, die Kinder inspirieren können, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sehenswert!

Sonntag, 21. Februar 2016 - 11:08 Uhr
Freunde fürs Lebeen

Als sie noch Kinder waren, galten die Freunde Julián (Ricardo Darín) und Tomás (Javier Cámara) als unzertrennlich, doch dann verloren sich die beiden weitestgehend aus den Augen. Der geschiedene Julián blieb in Spanien und durchlebte dort mit seinem Hund Truman all die Hochs und Tiefs einer Schauspielkarriere, während Tomás als Informatiker nach Kanada auswanderte und sich dort eine beschauliche Existenz mit Job, Frau und Kindern aufbaute. Als sich die beiden Männer eines Tages in Madrid wiedersehen, lebt die Freundschaft sofort wieder auf und sie verbringen in der Stadt gemeinsam ein paar wundervolle Tage voller nostalgischer Erinnerungen und unvergesslicher Erlebnisse – immer in dem Wissen, dass dies wohl ihr letztes Wiedersehen sein wird, denn Julián hat Krebs im Endstadium.

Bei der Verleihung der Goya Awards vor zwei Wochen in Madrid dominierte der Film und wurde gleich in fünf Kategorien ausgezeichnet. Er erzählt eine zutiefst berührende Geschichte von Freundschaft und Familie. Ein humorvolles und ehrliches Porträt über den Mut, der nötig ist, um zu akzeptieren, dass im Leben auch etwas zu Ende geht. Einfühlsam inszeniert von Cesc Gay (Ein Freitag in Barcelona) mit den herausragenden Ricardo Darin (In ihren Augen) und Javier Camara (La Mala Educaciòn – Schlechte Erziehung) exzellent besetzt. In Toronto und Zürich avancierte der Film zum Publikumsliebling.

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