Djian, Ein heißes Jahr

Djian, Ein heißes Jahr

(c) Diogenes

Kaum ein anderer Titel trifft auch das momentane Klimageschehen so exakt, wie Philippe Djians neuer Roman. Der 74-jährige armenischstämmige Pariser ist viel herumgekommen. Er lebte in New York, Florenz, Bordeaux und Lausanne und wohnt heute in Biarritz und Paris. Auf einer Autobahnmautstelle, bei einem seiner Gelegenheitsjobs, tippte Philippe Djian einst sein erstes Manuskript. Mit seinem dritten Roman, ›Betty Blue‹, schrieb der ein Kultbuch, das , wie viele seiner weiteren Bücher, auch verfilmt wurde.

In seinem neuen in der Zukunft spielden Buch (Originaltitel "2030") stößt der Protagonist Greg eines Morgens auf eine Reportage über das ›Mädchen mit den Zöpfen‹, das 2018 mit ihrem Klimastreik eine globale Bewegung ausgelöst hatte.

Über zehn Jahre sind seitdem vergangen, und wenig hat sich getan. Während die Temperaturen immer weiter steigen und die Wasserpegel sinken, sind die Menschen noch immer vor allem mit sich selbst beschäftigt. Gerade noch hat Greg gegen sein Gewissen seinem Schwager geholfen und Forschungsergebnisse über die Schädlichkeit eines Pestizids gefälscht. Seitdem steht es nicht gut um den Familienfrieden. Gleichzeitig unterstützt er seine Nichte Lucie und ihr Engagement für das Klima. Als er dabei die Umweltaktivistin und Verlegerin Véra kennenlernt, wird Gregs Weltbild auf den Kopf gestellt. Aber ist Liebe die Antwort?

Philippe Djian, Ein heißer Sommer, Diogenes Verlag, Hardcover, 224 Seiten, ISBN ‎978-3-257-07249-5, 24 Euro

(c) Magazin Frankfurt, 2024