Gemüse ist mein Fleisch

Für Vegetarier, die nicht ganz auf die Haptik von Fleisch verzichten möchten, gibt es zum Glück heutzutage einige pflanzlichen Fleischalternativen. Da muss man sich als Gründer schon etwas einfallen lassen, um eventuelle Investoren und vor allem später zahlende Kunden anzusprechen. Dem Briten Morten Toft Bech ist das offenbar ganz gut gelungen, denn auf seiner vor fünf Jahren gegründeten Meatless Farm „wächst" und „gedeiht" inzwischen einiges. Die leckeren veggie und veganen Burger-Pattys, feinen Würstchen, Nuggets, Hackbällchen oder Schnitzel sind nicht nur kinderleicht zuzubereiten, sie stehen ihren Pendants aus echtem Fleisch in Sachen Zubereitungsmöglichkeiten in nichts nach, beim Geschmack ist eine gute Alternative gelungen und bei der Textur ist es - wie bei vielen anderen Fleischalternativen - für Feinschmecker etwas schwierig. Doch wer ist schon Feinschmecker. Satt wird man davon auf alle Fälle. So kann man schnell und ohne große Umgewöhnung beim Kochen die Lasagne auch mal fleischlos zubereiten, ohne dass es dabei großen Widerstand gibt, denn gerade beim Hackfleisch sind die Chancen am größten sich sensorisch und geschmacklich an die neuen umweltfreundlicheren Alternativen zu gewöhnen. Mortens fleischfreie Farm hat er 2016 in England mit dem Ziel eröffnet, den weltweiten Fleischkonsum durch kleine Veränderungen und ohne große Kompromisse zu reduzieren, um sowohl Mensch und Tier als auch dem Planeten gut zu tun. Das ist gelungen. Die Farm hat sich seither ordentlich vergrößert und ist inzwischen eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen für pflanzliche Fleischalternativen in Europa. Inzwischen haben Mortens vegetarisch-veganen Schweinereien während der Pandemie auch den Sprung nach Deutschland geschafft, wo sie im eigenen Onlineshop sowie in einigen Supermärkten, wie dem Nahkauf in Offenbach erhältlich sind.

Das Hack besteht zum größten Teil aus Sojabestandteilen und somit auf Pflanzenbasis, wodurch man den eigenen Fleischkonsum reduzieren kann. Durch die zusätzlichen Inhaltsstoffe sieht das Meatless Farm Hack optisch aus wie Rinderhack, lässt sich wie dieses zubereiten und schmeckt auch ähnlich wie Rinderhack. Als Alternative zum Fleisch von der Kuh tut man damit aber auf alle Fälle der Umwelt etwas Gutes, da viele Fleischprodukte aus dem Supermarkt oder vom Discounter nur wenig aufs Tierwohl achten und durch die anderen Zusätzen keine allzu große Belastung verursacht.

Die Meatless Farm verwendet bei ihren Produkten Erbsen-, Reis- und Sojaprotein, für das die Grundrezeptur stetig verbessert wird, um dem vollmundigen Geschmackserlebnis und der bei optimaler Konsistenz, die man von optimal zubereiteten Premium-Rinderhack kennt, so nahe wie möglich zu kommen. Etliche beliebte Familiengerichten wie Bolognese und Lasagne, aber auch Burger kann man mit dem pflanzenprotein-basierten Hack ganz einfach zubereiten. Einige leckerer Rezepte stehen auf der Website zur Wahl.

Beim Blättern durch das Sortiment von Meatless Farm findet man leckere Burger-Patties, Würstchen, saftige Nuggets, Hackbällchen oder Schnitzel mit schöner Panade. Man möchte so etwas sein wie ein trojanisches Pferd der zukunftsweisenden Ernährung, da alles ausschließlich auf Erbsen, Soja oder Weizen, verfeinert mit natürlichen Gewürzen und Zutaten zusammengesetzt ist. Den Konsum von industriell produziertem Fleisch zu reduzieren bringt Vorteile für Mensch und Natur. Gründer Morten Toft Bech wollte selbst seinen Fleischkonsum reduzieren, fand aber keine Fleischalternative, die ihn in Bezug auf Geschmack, Verarbeitungsmöglichkeiten und Nährwerte überzeugte. Durch enge Zusammenarbeit mit den Bauern garantiert Meatless Farm die Qualität und Frische der Zutaten und gewährleistet eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Lieferkette. Alle Lieferanten richten sich nach dem Standard der Ethical Trading Initiative. Der Fokus liegt in erster Linie auf rotierenden Pflanzen, wie Erbsen, Fava- und Mungobohnen – die alle gentechnikfrei, nachhaltig angebaut und zertifiziert sind. Für das ideale Erbsenmehl als Basis der Produkte werden die Erbsen mit dem optimalen Feuchtigkeitsgehalt geerntet und gemahlen und anschließend durch einen schonenden, natürlichen Extraktionsprozess und ohne Verwendung von Chemikalien in seine Bestandteile getrennt und in pflanzliches Protein umgewandelt. Im Anschluss werden Gewürze und andere natürliche Zutaten hinzugefügt und das Ganze zu Burgern, Hackfleisch und Würstchen geformt. Derzeit werden die Rohstoffe im kanadischen Alberta angebaut, doch das Ziel ist es alle Produkte so umweltfreundlich wie möglich und auf dem kürzesten Weg zu transportieren. Kürzlich hat sich Meatless Farm mit Real Madrid zusammengetan, um seine Mission voranzutreiben: gesünderes und freundlicheres Essen, das noch besser schmeckt und auch Höchstleistung unterstützt. Mit Eliteathlet Toni Kroos hat man dabei sicher einen überzeugenden neuen Botschafter, der sich dieser Mission auch persönlich verschreibt.

(c) Magazin Frankfurt, 2024