Händel, Giulio Caesare in Egitto

Der aus Halle stammende und schon zu Lebzeiten in ganz Europa gefeierte Georg Friedrich Händel wird schon lange auf mehreren Festivals in seiner Heimatstadt Halle, in Karlsruhe und Göttingen von den Freunden der Barockmusik gefeiert. Händel, der später von Halle über Hamburg und Italien nach London ging, wo er 1759 74jährig starb war ein sehr fleißiger Komponsit und hinterließ den Musikfreunden neben 42 Opern auch 25 Oratorien, daruter den Messiah mit dem weltbekannten Chor „Halleluja“. Dazu Kirchenmusik für den englischen Hof, Kantaten, zahlreiche Werke für Orchester und etliches an Kammer- und Klaviermusik. Sein künstlerisches Schaffen erstreckte sich dabei auf alle musikalischen Genres seiner Zeit. Dazu war er auch als Opernunternehmer tätig. 1727 nahm er die englische Staatsbürgerschaft an und gilt als einer der bedeutendsten Musiker der Geschichte.

Seine Oper Giulio Cesare in Egitto von Georg Friedrich Händel komponierte er nach dem von Nicola Francesco Haym eingerichteten Libretto. Sie sollte schon zu seinen Lebzeiten eine seiner erfolgreichsten Opern werden, was vor allem der musikalisch-szenischen Farbigkeit des Werkes zuzurechnen ist. Das prunkvolle Ausstattungstheater liebten seine Zeitgenossen ebenso wie die differenzierte psychologische Ausdeutung der einzelnen Charaktere. Die Uraufführung 1724 am Londoner Haymarket-Theater wurde ein riesiger Erfolg, da er als dessen künstlerischer Leiter über die besten Sänger seiner Zeit verfügen konnte. Natürlich hat die Frankfurter Oper dieses Erfolgswerk schon öfter präsentiert, zuletzt 2012 unter der Regie von Johannes Erath.

Das Stück spielt, wie der Titel schon verrät in Ägypten. Im Jahr 48 v. Chr ist Pompejo, Cäsars politischer Gegner in Rom, dorthon an den Hof des ägyptischen Königs Tolomeo geflohen und wurde von diesem heimtückisch ermordet. Der Meuchelmord war ein Versuch Tolomeos, sich bei dem mächtigen Cesar einzuschmeicheln. Caesar indess verspricht Pompejos Witwe Cornelia und deren Sohn Sesto, den Mörder zu finden. Während Tolomeo bei uns meist weniger bekannt ist, dürfte seine Schwester Cleopatra den meisten Europäern ein Begriff sein. Sie versucht mit Cesares Hilfe auf den ägyptischen Thron zu gelangen und umwickelt den Römer mit ihrem Charme.

Als Caesar hört, dass man Sesto gefangengenommen und Cornelia verschleppt hat, versucht er – trotz der Bedrohung durch ägyptische Soldaten –, den beiden zu Hilfe zu eilen. Die inzwischen von ihrem Bruder arrestierte Cleopatra erhält die Nachricht, der Geliebte sei im Kampf gefallen. Doch Cesar lebt, und es gelingt ihm, zusammen mit Sesto – der in der Zwischenzeit Tolomeo töten konnte – die Frauen zu befreien. Cesar krönt Cleopatra als Königin Ägyptens unter römischem Protektorat.

Am Pult steht der Italiener Simone Di Felice. Er ist seit 2017/18 Kapellmeister an der Oper Frankfurt und leitete hier bereits Händels Orlando sowie Vorstellungen von Don Giovanni und Die Zauberflöte. Ein Engagement führte ihn auch an die Opéra National de Paris. In Frankfurt kann man ihn auch als Dirigent des Don Pasquale im Bockenheimer Depot erleben. In der Titelrolle kehrt der amerikanische Countertenor Lawrence Zazzo wieder an die Oper Frankfurt zurück. Er gilt als einer der spannendsten Interpreten seines Faches und war hier bereits als Händels Tamerlano und als Arsamene in Xerxes zu erleben. Weltweit tritt er an den bekanntesten Opernhäusern in Hamburg, München, Berlin, Wien, Zürich, Paris, London und New York auf. Ein Star ist auch die südafrikanische Sopranistin
Pretty Yende als Cleopatra, die 2013 als Comtesse Adèle an der Seite von Juan Diego Flórez an der New Yorker Met debütierte und dort seither in verschiedenen Partien zu erleben war. Spannende Partien an den großen Opernhäusern lassen auch für Frankfurt Gutes erwarten. In weiteren Partien werden Gäste sowie Mitglieder des Opernstudios und des Ensembles wie Cláudia Ribas im Wechsel mit Zanda Švēde als Cornelia, Bianca Andrew als Sesto, Nils Wanderer als Tolomeo, Božidar Smiljanić als Achilla, Jarrett Porter als Curio und Iurii Iushkevich als Nireno zu erleben sein.
Die Premiere ist am 24. März 2024, weitere Vorstellungen finden am 29. März 2024, 6., 11., 14., 20., 27. April und am 4., 8., 10. und 18. Mai 2024 statt. Jeweils um 18 Uhr.

(c) Magazin Frankfurt, 2024